Oh je, meine Fans in Theremouth werden schon böse, weil ich so lange nicht gebloggt habe. Hihi.
Also schnell der nächste Eintrag:
Es gibt leider einen guten Grund, warum ich so lange nicht gebloggt habe. Erinnert ihr euch, dass ich beim letzten Mal geschrieben hatte, dass mein Computer schon so seine Macken hat und fast im Eimer ist? .... Ja?... Genau! Ihr habt´s erraten, mein Computer ist kaputt gegangen. :0( Doppel :o(
Zuerst der langweilige Teil der Geschichte (bitte nach unten scrollen, zum interessanten Teil):
Ich sollte eine Mini-Vorlesung geben und hatte dafür extra eine Powerpoint Presentation vorbereitet. So voll mit Technik und so, denn ich bin ja schließlich cool. ...Naja. In Wirklichkeit habe ich nur versucht zu beweisen, dass auch ich den Schritt ins 21. Jahrhundert gewagt habe, und eine Powerpoint Presentation hin bekomme.
Hat auch alles super geklappt, bis ich dann im Klassenraum stand und meinen Computer an den Beamer anschließen wollte.
Das hat dann nicht geklappt.
Ich mir also so eine Hilfsperson vom Computerlabor gekrallt und in meinen Klassenraum genötigt, damit die mir das Ding zum Laufen bringt. Hat auch nicht so ganz geklappt.
... {hier bitte viele böse Worte über Computer einfügen}...
Lange Geschichte kurz gemacht:
Die Frau hat 30 Minuten an meinem Computer rumgefummelt, mir dann einen neuen Laptop an den Projektor angeschlossen, mir meinen Computer wiedergegeben (alles während ich 15 komatösen Studenten das Grimm´sche Lautwandelgesetz beizubringen versucht habe) und als ich wieder nach Hause kam, und meinen Computer wieder benutzen wollte, ist er immer eingefroren und ich hab so eine Fehlermeldung bekommen.
{...hier noch mehr böse Worte über Computer einfügen und über Computerlaborgehilfinnen, die an meinem Computer rumspielen und hinterher funktioniert er nicht mehr richtig! AAAAARrrrggghhhh!....}
Die nächsten Tage habe ich dann damit verbracht, immer wieder zu versuchen, meine Daten auf CDs etc. zu speichern, bevor der Computer wieder einfror und bei der Unihotline für Computerprobleme anzurufen. ...
(Nicht mehr weiterscrollen!) Jetzt kommt der interessante Teil der Geschichte:
Nachdem ich also so oft bei der Helpline für Computerprobleme angerufen habe, dass ich nur noch die Wahlwiederholung drücken musste, hab ich irgendwann die Krise gekriegt. Ich hab jedesmal eine andere Person am anderen Ende gehabt und jeder hat einen neuen Fehler vermutet. Ich sach es euch! Teilweise haben diese Telefongespräche länger gedauert als so manches Date auf dem ich war.
Hinzu kommt, dass es scheinbar ein ungeschriebenes Gesetz der Natur ist, dass mein Computer immer genau dann Probleme bereitet, wenn ich mitten in der Datenanalyse von einer wichtigen Studie stecke.
Naja, irgendwann hat es mir so gereicht, dass ich zu schärferen Mitteln greifen musste. Ich stand kurz davor, mit einem Baseballschläger (à la Office Space - kennt ihr den Film?) auf meinen Computer einzuprügeln. Aber ich glaube ja nicht an Gewalt und damit hat man ja noch nie etwas erreicht. Ausserdem gibt es ja noch viel effektivere Waffen. Unter normalen Umständen würde ich diese Mittel niemals einsetzen. Nie! Niemals! Aber dies war eine Notsituation! Mein Computer war kaputt! Und meine Daten waren drauf! Und ich brauchte dringend mal wieder Schlaf! An Yoga war gar nicht zu denken!
Dies war der Zeitpunkt die absolut gefährlichsten Waffen einzusetzen...
richtig: die Waffen einer Frau!
Versteht mich nicht falsch. Ich bin wirklich nicht stolz darauf, aber wie schon gesagt, es war eine NOTSITUATION.
Ich also meinen Computer eingepackt, um damit persönlich bei den netten jungen Männern vorbeizuschauen, die den ganzen Tag nichts anderes machen als vor kleinen Computerbildschirmen zu sitzen und hilflosen, technisch unbegabten Leuten wie mir, bei ihren Computerproblemen zu helfen (oder nicht).
So schwierig kann das ja nicht sein, da ein bisschen meinen weiblichen Charme spielen zu lassen. Ein bisschen Schminke hier, ein bisschen Haarspray da (hoffentlich läuft mir keiner meiner Studenten oder Professoren so über den Weg), schnell noch das Richtige angezogen, um die Stellen meines Körpers zu betonen, an denen überflüssige Fettzellen nach Meinung des Mannes doch ganz nett sind... und auf zur Uni.
Dort angekommen standen schon vier andere Studentinnen vor mir in der Schlange, die wohl in ähnlichen Notsituationen stecken mussten, denn normal ist das ja nicht, mitten im November bei Temperaturen um den Nullpunkt weitausgeschnittene Blusen sowie eng anliegende Jeans oder Miniröcke zur Schau zu tragen. Hmmm, es scheint doch so als ob die Computerleute dort tagein tagaus mehr als nur ihren Computerbildschirm zu Gesicht bekommen. So ganz unglücklich sahen die auch nicht aus. Ich bezweifele allerdings, dass irgendeiner dieser Typen wusste, was sich da so vor seinen Augen abspielte.
Naja, aber bei so viel Konkurrenz habe ich natürlich wenig Chancen, selbst mit weit ausgeschnittenem Top nicht. Ich musste also auf Plan B zurückgreifen. Plan B beinhaltet noch extremere Mittel und ich möchte nochmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich das niiiiieee getan hätte, wenn es sich nicht um einen Notfall gehandelt hätte.
Plan B: Wenn man Männer nicht mit Äusserlichkeiten ködern kann, dann muss man sie an ihrer verletzlichsten Stelle angreifen: Ihr Ego! Jede Frau weiss das.
Okay, das Ego ist wahrscheinlich auch eine sehr empfindliche Stelle bei Frauen, aber bei Männern ist das noch etwas anderes. Aus irgendeinem mir noch unverständlichen Grund, merken Männer nicht, wenn man es bewusst auf ihr Ego abzielt. Oder sie wollen es nicht merken. Aber das Ego ist selbst bei den stärksten und kältesten Männer definitiv ihre verletzlichste Stelle, so wie bei Siegfried die Stelle, die das Lindenblatt bedeckte, so dass kein Drachenblut dorthin gelangte. Und genau wie bei Siegfried, scheinen die meisten Männer gar nicht zu wissen, dass es diese Stelle gibt, sodass sie ziemlich anfällig für weibliche Manipulation sind.
Ich persönlich finde das wirklich süß! Ich meine, dass selbst der kälteste Mann irgendwo eine weiche Stelle in sich trägt. Nicht, dass ich ständig rumrenne und Männer in ihrem Ego angreife, oder sie manipuliere, oder auch sonst irgendein männerfeindliches Verhalten an den Tag lege, aber in dieser Situation wusste ich mir einfach nicht anders zu helfen. Und wer bekommt nicht gerne ab und zu mal ein wenig Honig um den Bart geschmiert. Und mit netten Worten kommt man immer viel weiter als mit irgendwelchen bösen Worten.
Natürlich gibt es da auch kleine kulturelle Unterschiede, denn amerikanische Männer ticken leider nicht ganz so wie deutsche Männer und da muss frau erst mal den Code knacken, bevor diese Methode richtig im Detail funktioniert. Aber schliesslich war das nicht mein erstes Computerproblem.
Naja, ich also einen Sturmangriff auf das Ego meines plötzlich gaaaaanz hilfsbereiten Computerexperten gestartet.
Leider kann ich hier ja nicht alle Tricks verraten, sonst funktioniert es beim nächsten Mal vielleicht nicht mehr. Aber soviel sei gesagt:
Ungefähr 1 Stunde später habe ich die Uni wieder verlassen, mit einem REPARIERTEN Computer unterm Arm!!!