Posts mit dem Label Was ich so den lieben langen Tag treibe... werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Was ich so den lieben langen Tag treibe... werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

12.07.2012

Names


The other day at the eye doctor's:

Me: Hello, I'm here for an appointment.

Lady behind the counter: What's your name?

Me: Sommermorgen.

Lady: Oh. 
{Pause} 
That's 
{even longer pause, clicks her tongue and shakes her head} 
"different". Sometimes it is good to be 
{pause so long that I could have run across the street, bought a coffee at the little coffee shop across the street, read the paper, completed a sudoku and would have still been back in time for more tongue clicking, head shaking and a deep sigh}
 "different".

Me: O- kay, Miss 
{pause in which I'm trying to read her name tag}
 LeJu'lique. Is that French?

Lady: - - - 
{doesn't say anything but gives me a look that held the potential to kill an innocent soul} 
{later charges me $80 for an eye exam that confirms I don't need glasses}
***

I've said it before and I'll say it again: I need an American name! International students from Asia get to choose one. I want one, too. I'm open for suggestions. Feel free to comment below.  

16.05.2009

Nahtoderlebnis

Da sitze ich heute nichts Böses ahnend in meinem Wohnzimmer und schreibe fröhlich munter an meiner Dissertation. Na gut, fröhlich munter war es nicht gerade... eher kurz vorm Nervenzusammenbruch stehend, aber das tut eigentlich nichts zur Sache hier.

Ich sitze also so da und schreibe unschuldig an meiner Dissertation als ich kurz aufgucke und eine riesige grüne Couch auf mich zu gesegelt kommt. Nein, nicht was Ihr jetzt denkt. Ich hatte keine Flasche Rotwein zum besseren Fluss der Dissertationsgedanken geköpft und die Couch war auch keine Halluzination meines verqueren Akademikergehirns. Meine Übermieter waren mitten beim Einzug.

Über die Jahre hinweg hatte ich ja immer wieder sehr viel "Glück" mit Mietnachbarn. Da war die Nachbarin, die wegen eines verbrannten Keks in der Mikrowelle die städtische Feuerwehr mitsamt Löschzug anrollen lies, die Übermieterin, die mich mit nächtelangen Telefonaten regelmäßig um den Schlaf brachte, und natürlich der Nachbar, der nach geschätzten 50 Lenzen immer noch im Studentenwohnheim wohnte und jeden Abend für exakt 30 Min. Herrenbesuch empfing (20.45h-21.15h, jeden Abend ein neuer Herr). Aber bisher hatte noch keiner dieser Nachbarn einen Anschlag auf mein Leben verübt (wenn man mal von dem Vorfall mit der Feuerwehr und den Gang Tags an meiner Hintertür absieht...).

Irgendwie hatte ich auch immer angenommen, dass, falls ich jemals von einem der hiesigen Amis umgebracht würde, das Mordinstrument ein Gewehr oder eine Armbrust sein würde, die ein verrückter Student in die Klasse mitgebracht hätte, oder zumindest ein blutiges Jagdmesser. Aber doch keine grüne Couch!

Aber besagte Couch kam heute Nachmittag auf mich zugesegelt. Meine netten, aber von-Physik-oder-anderen-Naturgesetzen-nicht-den-leisesten-Schimmer-habenden Nachbarn waren auf die glorreiche Idee gekommen, einen Flaschenzug zu konstruieren, um ein Sofa über ihren Balkon (der direkt über meinem liegt) in ihre Wohnung zu verfrachten. Das wäre ja vielleicht auch gut gegangen, wenn man die ganze Sache ein wenig durchdacht und anders angegangen wäre. Aber, da die Menschen es in diesem Teil der USA nicht so ganz mit dem Denken haben, sah ich die Couch schon mit einem großen Knall mein Balkonfenster zerschmettern und in meinem Wohnzimmer landen. Todesmutig warf ich meinen üppigen Körper im Bruchteil einer Sekunde auf meinen Laptop um mein Wertvollstes (Dissertation!) der Nachwelt zu erhalten. Aufgrund meiner rubenesken Figur schaffte ich es sogar, neben meinem Computer auch noch ein paar Lehrbücher abzuschirmen als es plötzlich einen lauten Knall gab. Die Couch war nicht durch mein Fenster gesegelt, aber wie durch ein Wunder auf meinen Balkon herniedergekracht und auf meinem frisch umgetopften Lavendel gelandet. Na super!

Während ich noch auf meinem Computer lag und vorsichtig durch meine halbgeschlossenen Augen die Couch anblinzelte, klopfte es schon an meiner Tür. Vorsichtig erhob ich mich und ging sicher, dass sich weder mein Compi noch ich mir irgendwelche lebensgefährlichen Verletzungen zugezogen hatten. Immer noch benommen öffnete ich die Tür und wurde fast von einer Gruppe Undergrads umgerannt, die mich zur Seite stießen und wie die Lemminge quer durch meine Wohnung in Richtung Balkon marschierten. Dort fingen sie an, die Couch zu heben und stoßen und schieben. Während ich daneben stand und mich von dem Schock erholte, fast von einer grünen Couch erschlagen worden zu sein, babbelten die Lemming-Undergrads die ganze Zeit etwas von "einziehen" und "7-foot couch" und "erste eigene Wohnung" und "Party-Time". Irgendwann krachte die Couch dann über mein Balkongeländer ein Stockwerk in die Tiefe und genauso schnell wie die Lemming-Undergrads in meine Wohnung gekommen waren, marschierten sie auch wieder hinaus. Immer der Couch nach.

Es wird wirklich Zeit, dass ich umziehe! Hatte ich erwähnt, dass es heute schon wieder geschneit hat? Im MAI!!!

25.08.2008

First Week

I did it. Despite all odds I actually did it. I survived my first week! How it was? Weeeeeell....

Monday:
8am Student Parking Lot.
I almost get run over by a student in his car. After a mere 100 feet, he finally notices me lying on his hood. I don't know how he missed me, but apparently the people in this part of the country are used to running over bigger shots than me.

I have not even taught my first class yet, and they are already trying to kill me. Great start!

Tuesday:
Since my first-day experience as a pedestrian was slightly tainted, I decided that from now on I need to take my car to campus. Ironically, I have to register my vehicle in the public safety department, where I count 15 rifles and 2 bows and arrows getting registered during the 10 min. while I'm there. I'm scared.

Wednesday:
Noon. Campus Mall.
Local businesses and student organizations have a fall fair in front of the library. Positioning the Young Republicans right next to the Campus Democrats... not a good idea. All hell breaks lose when they give away free candy and energy drink samples - at the same time. Large amounts of sugar topped of with coffeine - my class right afterwards was... hmmm... charged.

Thursday:
The crazy student driver dude from Monday shows up in one of my classes. He introduces himself as: "Hi, my name is X and I just got T-boned."

I've never needed a weekend so badly in my life.

25.06.2008

Fußballfieber ist scheinbar nicht ansteckend - oder die Amis sind immun

Wenn man mitten zur EM nicht im eigenen Land ist, ist man dumm dran. Wenn man mitten zur EM in einem Land ist, in dem sich kaum einer für Fußball interessiert, ist man ziemlich gestraft.

Deutschland im Viertelfinale. Mittwochnachmittag, ungefähr 2 Uhr Ortszeit.
Der gesamte Mittlere Westen arbeitet. Der gesamte? Nein, nicht ganz. In einer winzigen Studentenwohnung praktiziert eine einsame Deutsche (sprich: ich) tapfer ihren Patriotismus vor dem Fernseher. Wie sich das bei solchen Gelegenheiten gehört, halte ich nicht nur meiner Mannschaft die Daumen, sondern auch eine kühle Flasche Bier in der Hand. Selbiges Kaltgetränk verliert überproportional schnell and Masse, nachdem die Türken das erste Tor hineingesemmelt haben. Ich horche kurz auf - nein, keine türkischen Fans in der Nachbarschaft zu hören. Nur leise dahinsurrende Klimaanlagen stimmen in die aus dem Fernseher dröhnende Jubelrufe der Türken ein.

Wenige Minuten später meldet sich das soeben noch verschwundene Bier wieder und ich... naja... ihr wisst schon... war genau zu dem Zeitpunkt unpässlich als ein anderer Deutscher einen Pass in das erste Tor für unsere Mannschaft verwandelt. Wie die Österreicher sagen: Passt scho. Keine Jubelrufe aus den Nachbarhäusern, keine Fanlieder auf der Straße. Mein stilles Örtchen machte seinem Namen alle Ehre.

Halbzeitpause.
Hmmm. Chipse wären jetzt gut. In meinem Küchenschrank finden sich aber nur Tortillachips. Ist nicht das gleiche. Weder in dem Land, in dem angeblich alles möglich sein soll, noch der restlichen westlichen Hemispäre lassen sich Chipse mit Paprikageschmack finden. Und wieder einmal bestätigt sich: Die Amis wissen nicht, was gut für sie ist.

2. Spielzeit.
Die Deutschen lassen sich immer wieder den Ball abnehmen. Ich mag gar nicht hingucken. Brauch ich auch bald nicht mehr. Verbindung ist nämlich unterbrochen. Mitten im Spiel! Der amerikanische Kommentator sagt, dass es nicht an ihnen liege, sondern dass die Verbindung überall unterbrochen wäre. Frage mich allerdings, warum sie dann Bilder von der deutschen Fanmeile senden können, auf der Fans das Spiel auf einer Großleinwand bewundern und wenig später in Jubel über das zweite deutsche Tor ausbrechen. Scheinbar funktioniert die Übertragung dort doch noch. Naja, zweites Tor auch verpasst und ebenso der Ausgleich der Türken.

Erst kurz vor Schluss steht die Verbindung wieder. Wie Millionen anderer Deutsche, bereite ich mich schon mal seelisch auf die Verlängerung vor und gehe mir noch ein Bierchen holen. Natürlich haut genau in dem Moment der Lahm die Pocke ins Tor, als ich meine Birne in den Kühlschrank stecke. 3:2 für Deutschland. Ich juble. Sonst keiner. Keine Autokorsos, keine Hupkonzerte, nur eine einzige Deutsche, die in einer kleinen Mietwohnung am anderen Ende der Welt tapfer die Stellung hält.

Zum Finale werde ich aber besser vorbereitet sein und die Amis in die hohe Kunst des Fußballs einführen!

12.06.2008

Wie man einen Tornado überlebt...

In letzter Zeit erreichen mich immer wieder Emails von besorgten Freunden, die in den Nachrichten von dem Wetter im Mittleren Westen gehört haben.

Bäcker M. aus G. schreibt:
"... hier mal kurz und knapp gefragt, ist viel von Wisconsin abgesoffen oder war es nur in gewissen Ortschaften???"

Freundin W. aus O. ist auch besorgt:
"Steht Dein Haus noch?"

An alle die sich um mein Haus und den Rest von Wisconsin Sorgen gemacht haben: Ja, es steht noch, Wisconsin ist noch nicht (ganz) abgesoffen und wie durch ein Wunder lebe ich auch noch. Allerdings habe ich daran auch schwer gearbeitet und heute 2 Stunden während eines Tornados mit 3 anderen Leuten unter einem kleinen Schreibtisch in einem dunklen Hinterbüro gehockt...

Es fing alles damit an, dass meine Freundin S. neue Schuhe brauchte. Wer mich kennt, weiß, dass ich niemals eine gute Möglichkeit zum Shoppen auslassen würde. Also, auf ging's zur Outlet Mall.

Vielleicht hätten wir schon umdrehen sollen, als es so stark zu regnen anfing, dass ich am Rand der Interstate anhalten musste. Hmmm. Oder spätestens als man die Interstate wegen Überflutungen sperrte...

Aber wir haben es nicht getan. Wir sind nicht umgekehrt.

Wir waren auf einer Mission. So ein paar kleine Überflutungen und Unwetterwarnungen können sich nicht zwischen zwei Frauen und dem Verlagen nach silberne Sommersandalen mit hohe Absätze drängen. Shopping ist wie ein Überlebensinstinkt, der einen immer vorwärts treibt. Bei uns Frauen ist das hormonell bedingt.

So kamen wir also irgendwann bei der Outlet Mall an und haben es auch tatsächlich geschafft durch ungefähr 10 Geschäfte zu bummeln, als plötzlich die Sirenen losheulten und man im 11. Geschäft die Tür hinter uns verriegelte. Wir wurden darüber aufgeklärt, dass wir uns mitten in einer Tornadozone befanden und für die nächsten 45 Min. besser im Laden bleiben sollten bis der Tornado vorbeigezogen sei.

Gefangen in einem Geschäft. A dream come true - wenn wir nicht gerade in einem Kinderbekleidungsgeschäft gewesen wären.

Bevor ich demnächst noch mehr besorgte Emails bekomme:
Nein, der Klapperstorch zieht keine Kreise über meinem (noch) unbeschädigten Haus und auch bei meiner Freundin hat er noch nicht zum Landeanflug angesetzt. Aber es gibt da ja ein paar Kinder im Freundes- und Verwandtenkreis, die demnächst Geburtstag haben...

Während meine Freundin genervt am Legotisch Platz nahm und die Minuten zählte, bis der Tornadoalarm wieder aufgehoben werden sollte, nutzte ich die Zeit sinnvoll, um meine neueste Mission zu planen: Sämtliche europäische Verwandtschaft im Alter von 5 Jahren und darunter mit amerikanischer Kindermode aus chinesischer Herrstellung auszustatten. Die Mission wäre auch fast geglückt, wenn nicht plötzlich die Lichter zu flattern angefangen hätten und eine hysterische Verkäuferin uns Hollywood-reif befohlen hätte:

Take cover! The Tornado is coming right at us!

So schnell schien er aber doch nicht zu kommen, denn sie hatte noch genug Zeit, uns durch einen Lagerraum in ein winziges Büro im Ladeninneren zu führen.

Als Studentin habe ich ja schon viele überfüllte Büros gesehen. Auch "kreatives Chaos" ist kein neues Konzept für mich. Besagtes Büro war allerdings so winzig und voller Ramsch, dass wir erst den Bürostuhl und ein paar Kisten rausräumen mussten, bevor wir zu viert in diesen Schuhkarton von Raum passten. Überall waren Regale und Kisten mit Krimskrams und Ordnern. Eine rechteckige Hallogenlampe baumelte nur noch durch zwei schwache Schrauben gehalten von der Decke. Normalerweise habe ich ja keine Probleme mit kleinen Räumen, schließlich wohne ich ja auch in einer Studentenbude, aber in diesem Büro hätte ich auch ohne Tornado Angst gehabt, dass mir jeden Moment etwas auf den Kopf fällt.

Naja, ich konnte noch gerade eben das Chaos über mir begutachten, da fiel auch schon der Strom komplett aus und die Verkäuferin meinte, wir sollten uns doch alle unter den Schreibtisch hocken. Zehn Sekunden später als sie eine Taschenlampe anknipste kauerten beide Verkäuferinnen unter dem Schreibtisch, während meine Freundin und ich nicht so richtig wussten was mir machen sollten.

Meine Freundin rollte mit den Augen:
I grew up in Florida and we never freaked out like this just because of a Tornado.

Hmmm, I am a little worried that the desk might collapse above my head. erwiderte ich.

No, the desk is sturdy. meinte die Verkäuferin und wackelte an dem Schreibtisch, der dabei ein lautes und sehr beunruhigendes Knacken von sich gab.

Thanks, we're fine.
Meine Freundin und ich nahmen auf dem Boden vor dem Schreibtisch Platz, wo wir die nächsten Stunden verweilen sollten. Da der Strom ausgefallen war und sich in dem fensterlosen Büro alles andere nur keine Batterie für das Radio befand, hatten wir auch keine Ahnung, ob die Wetterlage sich veränderte. Über die Handys wurden wir durch die Mütter der Verkäuferinnen und die Security Guards darüber informiert, dass bereits ein Tornado in der Nähe eingeschlagen hätte und sich noch weitere auf dem Weg zu uns befänden.

Was mich an Amerikanern ja immer wieder sehr beeindruckt, ist, dass sie in jeder Situation Small Talk machen können. IN JEDER SITUATION. Das sieht ungefähr so aus:

Verkäuferin: So, where are you guys from?

Freundin: Germany.

Verkäuferin: Oh, interesting. If the storm sounds like a fright train coming right at us, I want you all to cover your heads. So, hmmm Germany. So what brings you to the states?

Alles klar. Und da sagen die Leute immer, Amerikaner wären oberflächlich. Wie die nur darauf kommen...???

Nachdem wir schon über eine Stunde in besagtem Büro saßen, haben wir auch mal den East Side Guy ans Telefon bekommen, der uns freundlicherweise über die Wetterentwicklung auf dem Laufenden hielt: Wir befanden uns mitten zwischen mehreren Tornados, es sollte demnächst auch bei uns hageln und die Polizei hatte fast alle Straßen in der Umgebung wegen Überflutungen gesperrt. Aufgrund der aktuellen Wetterlage und meines Fahrstils (völlig überflüssige Bemerkung seinerseits) würde er uns doch raten, irgendwo in Deckung zu bleiben und nicht nach Hause zu fahren...

Eine Stunde später waren wir zu Hause.

Die Läden hätten eh nicht mehr geöffnet, so dass uns im Prinzip nichts mehr in der Mall hielt. Außerdem waren die Chancen größer in dem winzigen Büro von einer herabfallenden Kiste erschlagen zu werden, als auf offener Landstraße von einem Tornado getroffen zu werden.

Um es also noch mal ganz deutlich zu sagen: Mir geht es gut, mein Haus ist weder überflutet noch weggeweht und außer ein paar silbernen Sommersandalen, die mir zumindest heute vergönnt blieben, fehlt mir absolut nichts.

07.06.2008

"Animals are missing..."

... genau das moechte man nicht hoeren, wenn die Tornadosirenen losheulen.

Es ist Juni und wie jeden Sommer haeufen sich hier mal wieder die Tornadowarnungen. Gerade als mir mein Cousin am Telefon von meinem suessen Patensohn erzaehlt, werden wir von einer schrillen Sirene unterbrochen.

Schnell den Fernseher eingeschaltet und schon berichtet der Lokalsender von einem Farmer, der eine Windhose gesichtet hat und seitdem seine Kuehe vermisst.

Hmmm... ja... ich bin dann mal im Keller...

27.05.2008

Rudolph das fliegende Rentier

Sie ist knatschrot, sie brennt und fängt schon an, sich zu pellen. Richtig - meine Haut! Ich war gestern in der Sonne und nun schau ich aus, wie ein überdimensionales Glühwürmchen mit einem schlechten Haarschnitt. Und dunklem Haaransatz. (note to self: Frisörtermin machen)

Meine Haut ist einfach kein echtes Sonnenlicht mehr gewöhnt. Nach Wochen vor einem fluoresierenden Computerbildschirm und in schlechtbeleuchteten Klassenzimmern wird sie schon bei den ersten Sommersonnenstrahlen krebsrot. Hinzu kommt, dass ich gerade erkältet bin. So knatschrot und mit röchelnder Stimme muss ich den Leuten wohl ziemlich ansteckend vorkommen, denn irgendwie gingen mir heute alle aus dem Weg...

"Naja, macht nichts," hab ich mir gedacht, "dann bereite ich mich schon mal für meinen Flug in 3 Tagen vor und sortiere schon mal meine Sachen."

Tja! Falsch gedacht! Als ich bei der Fluggesellschaft angerufen habe, wurde mir doch glatt mitgeteilt, dass auf meinen Namen keine Reservierung mehr vorliegt. Aaaaaahhhhhhhhh!

Liebe Leute, mittlerweile bin ich schon über 40 mal über den Atlantik geflogen und jedesmal - ich wiederhole JEDESMAL - ist etwas schief gegangen. Egal bei welcher Fluglinie ich gebucht hatte, wieviel ich für den Flug bezahlt hatte, wann ich geflogen bin oder wer mit mir im Flieger saß. Jedesmal ging irgendetwas schief, aber meine Flugreservierung verloren hat noch keiner!

Es soll ja Leute geben, die fliegen nur ein einziges Mal in ihrem Leben und werden sofort auf ein first-class ticket upgegraded. Wenn ich so etwas höre, muss ich immer schmunzeln. Ich bin soooo oft geflogen und nix mit upgraden! DOWNgraden! WEGgraden! Flugreservierung verlieren!

Ich krieg die Krise!!!

Wenn das Reisebüro die Sache nicht bald in Ordnung bringt, heuer ich beim Weihnachtsmann als Rudolphvertretung an. Mit meiner roten Nase würde ich bestimmt nich auffallen und vielleicht könnte ich so bis nach Europa fliegen...

Schade nur, dass der Weihnachtsmann immer diese lange Sommerpause macht!

25.05.2008

Der elterliche Besuch...

... ist gerade wieder geflogen und jetzt wird Bilanz gezogen:

Gewinne:
1 neue Kaffeemaschine,
1 neuer Toaster,
3 Paar neue Schuhe,
viele schöne Ausflüge :)

Verluste:
1 Kaffeekanne,
1 Kaffeebecher,
1 Topfpflanze
(note to self: Den Vater nicht mehr spülen oder in die Nähe der Jalousetten lassen)

schönste Augenblicke:
Gemeinsames Frühstück mit frischen Bagels und Kaffee aus der neuen Maschine!

Insgesamt:
13 wunderschöne Tage!!!

28.03.2008

Kindermoden-Shopping-Süchtig (im Endstadium)

Hallo. Mein Name ist West Side Girl und ich habe ein Problem.

Seit ein paar Monaten fahre ich jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit an einer Outlet Mall vorbei, d.h. eigentlich fahre ich nicht vorbei. Ich bleibe eher dort kleben. Und genau das ist das Problem...

Ich glaube, ich habe da so ein ganz klitze-kleines zwanghaftes Verhalten bezüglich des Shoppens-nach-süßen-Babysachen-für-sämtliche-Sprösslinge-im-Freundes-und-Verwandtenkreis entwickelt. Hmmm.

Sollte ich mir Sorgen machen, weil ich mit den Verkäuferinnen im Kindermoden-Outlet schon per "Du" bin, obwohl ich eigentlich gar keine eigenen Kinder habe??? Ist es bedenklich, dass ich der Tochter meines Cousins im März schon eine Winterjacke für den nächsten Winter gekauft habe... obwohl besagte Tochter erst im April auf die Welt kommen soll???

13.10.2007

Irren ist menschlich

Obwohl das Leben an sich eigentlich schon sehr verwirrend ist, sind wir am vergangenen Wochenende mit ein paar Freunden zu einem Corn Maze, also einem Maislabyrinth gefahren.

In unserer Gegend gibt es jeden Herbst besonders viele Corn Mazes und deshalb durften wir uns den Spaß einfach nicht entgehen lassen. Natürlich haben wir uns das größte und schwierigste Labyrinth ausgesucht.


Kaum hatten wir den Eintritt bezahlt, hat sich der East Side Guy eine rote Fahne geschnappt und ist damit ins Maisfeld verschwunden. Die verschiedenfarbigen Fähnchen sind dafür gedacht, dass die Hubschraubersuchtrupps die Besucher im Labyrinth wiederfinden, die auch nach Stunden des Herumirrens den Ausgang nicht finden, nur weil sie wie der East Side Guy ohne zu überlegen in den Irrgarten gerannt sind. Dabei wurde uns zumindest der erste Teil einer achtteiligen Karte mitgegeben (die anderen Teile sollten wir im Maisfeld finden). Aber das störte unseren Fahnenträger nicht. Er murmelte nur etwas von Abenteuerlust und schon war er mit seinen Freunden verschwunden.

Was soll man da schon großartig machen? Ich versuchte noch hinter ihnen herzurufen, aber schließlich seufzte ich tief und folgte der roten Fahne und dem männlichen Ego, das sie trug.

Spätestens nachdem wir zum dritten Mal am anderen Ende des Maisfeldes herauskamen, wo man eigentlich nicht herauskommen sollte, wurde mir klar, dass wir uns total verirrt hatten. Obwohl der East Side Guy immer noch steif und fest behauptete, genau zu wissen, wo wir uns auf dem Teil der Karte, die uns noch fehlte, befänden, sank die Gruppenmotivation doch minütlich.

Eine dreiviertel Stunde später irrten wir immer noch völlig orientierungslos durch das Labyrinth. Mittlerweile hätte es wirklich jede Laborratte geschafft, aus diesem Labyrinth zu finden, aber anscheinend sind Ratten doch intelligenter als 6 Doktoranden. Ich hielt vorsichtshalber schon mal Ausschau nach den Rettungshubschraubern.

Nach 75 Minuten kam die Mittagssonne heraus und schien uns kräftig auf den Pelz. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich im Oktober einen Sonnenbrand bekommen, aber den East Side Guy störte das überhaupt nicht und er weigerte sich immer noch beharrlich, die Führung abzugeben. Theoretisch hätten wir auch auf die Notfallkarte, die uns zusätzlich zu der Puzzelkarte gegeben wurde, gucken können. Aber auch dazu war der East Side Guy nicht bereit, da ihm doch tatsächlich ein Bonbon versprochen wurde, wenn er die Karte ungeöffnet und zugetackert wieder zum Eingang zurückbringen würde.

Als ich gerade die letzten Feinheiten meines Putschversuchs ausklügelte hatte (knebeln des East Side Guys mit Maiskolben eingeschlossen), gab er nach 1 Stunde und 30 Minuten völlig orientierungslosen Herumirrens freiwillig auf und reichte mir unsere doch noch sehr unvollständige Puzzelkarte.

Innerhalb von 10 Minuten hatten wir die restlichen 5 Teile der Karte eingesammelt und den Ausgang gefunden.

Und was lernen wir aus der Geschichte?

a.) Folge niemals dem East Side Guy in ein Maisfeld.

b.) Männer können vielleicht besser Straßenkarten lesen als Frauen, aber in Maisfeldern sind sie selbst mit Karte völlig aufgeschmissen.

c.) Auch im Oktober sollte man sich noch mit Sonnenmilch eincremen, falls man in der prallen Mittagssonne auf unbestimmte Zeit durch ein Maisfeld irrt.

d.) all of the above

(crossposted with www.yardsalephilosophies.blogspot.com)

26.08.2007

Alle Finger noch dran

Also da denkt man, ein kleiner Schleierschwanzfisch wäre ein harmloses Haustier und als nächstes landet man in der Notaufnahme. Sowas!

Wie der Gastblogger im letzten Beitrag schon andeutete, hatte ich am Mittwoch einen kleinen Unfall. Es fing damit an, dass ich das schöne Goldfischglas, das ich bzw. mein Fisch Schamü vom Gastblogger geschenkt bekommen hatte, säubern und mit neuem Wasser befüllen wollte und endete mit einem Besuch in der Notaufnahme und fünf Stichen in der linken Hand sowie einer fehlende Fingerkuppe an der rechten Hand. Den blutverschmierten Mittelteil mit Scherben und Blutspritzern an Wänden und Fußboden lasse ich mal großzügig raus.

Fazit:
Ich hab`s überlebt und selbst dem Gastblogger, der normalerweise noch nicht einmal über Blut sprechen kann, geht es auch wieder gut. Nur Schamü schmollt noch ein wenig, weil ich sein Glashaus kaputt gemacht habe und er jetzt wieder in einem Plastikglas wohnen muss. Sorry!

Ich melde mich wieder, sobald ich wieder richtig tippen kann...

22.08.2007

The Bloggerin had an Unfall!

Oh no! It's finally happened: fate has caught up with the Bloggerin. While doing a routine cleaning of her shark tank, she was viciously attacked by a Great White. They struggled for over an hour, but finally the Bloggerin was able to bite the shark in the nose and he let go of her. She's currently recuperating at home with some stitches, but she seems to be in good spirits (or is she just high on painkillers? Maybe both). Let this serve as a warning to all those shark enthusiasts out there, always put your shark in a plastic cup whilst cleaning the tank!

As a side note: "shark" may be replaced by "beta fish" in the above account, and "struggled for over an hour" might better be rendered as "cut herself on the glass when the fishbowl shattered". In any case, she's doing well!

18.08.2007

The Gastblogger is sick.

Yeah, I know, it came as a shock to me, too. We all knew it had to happen sooner or later. It was just a matter of time. We all had hoped that it wouldn't come that soon, but it did. The inescapable has finally happened:

He caught a cold.

Now all our readers will probably ask themselves: Why, oh why? Why the Gastblogger? Why did it have to happen in the prime of his life? Why now? Why him and not Nici?

But as sad as it is: It just happened.

The doctors and specialists are still searching for the cause of this sudden cold that attacked the Gastblogger without warning.
It could be his family history of colds.
It could also be his deprivation of vitamins due to a (extremely male) diet that consists of 95% meat and absolutely no fruits or vegetables.
It could also be the fact that he spent the last week searching the garbage for new/used living room furniture that other students had left on the sidewalks. All that searching and collecting must have worn him out. Plus it was raining cats and dogs....
Hmmm. A team of experts is still looking for answers to this mysterious illness.
I guess, we'll never know.

On top of this he has an upset stomach. But clearly, this is totally his own fault:
He bought a donut at a gas station.

I mean, HELLO? It's like he has learned nothing from years and years of watching the Simpsons. All the hours he spent in front of the TV instead of studying for his PhD, all the time hoping that some of the educational content of a yellow cartoon family would rub off - all for nothing. Apu and his Kwik-E-Mart: It's like they never existed.

We're all speechless. His parents made him attend the best schools in the country and abroad, his old roommate left him a TV, so that he didn't have to miss a single episode of the Simpsons and what does he do with this world of endless opportunities:
He goes out and buys a DONUT from a GAS STATION! And worst of all: HE ATE IT!!!

I know, I know, I was horrified, too, when I learned all of that. Still, we are friends and what do you do when a friend is sick: You call him and check if he needs anything:

Hi!

Uahhhha (moaning from the other end of the line)

Hey, how are you doing?

I'm sick. I am getting these hot flashes. Do you think I could be going through Menopause?

Ehm.... Probably not. You are in your mid twenties and male. I don't think it`s Menopause.

But I am all hot and sweaty.

It is 86 degrees, you are living in an upstairs apartment with no air conditioning. I would be sweating, too.

Oh. (more moaning)... Here comes Sophie, I hope she is not one of these cats that come to patients and lie on their beds just before they die.

What are you talking about? Sophie always lies down with you. Are you sure you are okay?

I'm dying. My stomach hurts and I feel dizzy.

Have you eaten anything today?

Yes, my roommates finally moved out and I ate the stuff that they had left in the fridge. Some of it must have been in there since we moved in. I found some ice cream and some of the chocolate you brought me from Germany. I totally forgot that I still had it, so I ate that.

Aha. I'm not quite sure if that was the right move when you have an upset stomach. Do you need anything else? Any cold medicine or chicken noodle soup or anything? Should I come over?

Yeah, I mean, if you want to, and if you are already coming, could you bring me a coffin?

...

So, I went over, brought him coke, ginger ale, and Badger pretzels and I think he has been feeling a little better, today.

However, I am sure he would recuperate even faster if he received some Gute- Besserungs-Wünsche from you peeps out there reading this... so even if you don´t know him in person, please leave a comment!

14.08.2007

Yard Sale Season oder: Der Sammlerinstinkt des Mannes

Wie schon vor ein paar Wochen erklärt, haben viele Männer einen angeborenen Jagdinstinkt. Doch es gibt auch noch einen anderen Typ von Mann, nämlich den Sammler. Besonders unter jungen Studenten, scheint dieser Typ Mann besonders häufig vorzukommen. Während sich diese Spezies die meiste Zeit des Jahres versteckt hält, kann man ihn in letzter Zeit immer häufiger hier beobachten. Es ist Yard Sale Season!

Für unsere unwissenden deutschen Leser hier eine kurze Erklärung:
Ein Yard Sale ist so eine Art kleiner privater Trödelmarkt, den die Menschen in ihren Vorgärten oder Garageneinfahrten (dann heißt er Garage Sale) veranstalten.

Okay, ich gebe zu, es ist schon ein wenig komisch, wenn die Leute hier ihren ganzen Müll in ihren Vorgärten anhäufen und dann auch noch Geld von ihren Nachbarn verlangen, die ihnen den Müll abkaufen sollen:
ein Souvenirlöffel von den Niagara Fällen: 50 Cent, ein altes Knüpfkissen aus den 70ern, selbstgemacht: 25 cent, ein kitschiges Gemälde von einem Packers Football Star aus den 80ern: 15 Dollar (obwohl eigentlich von unschätzbarem emotionalen Wert für Wisconsinites).

Neben den Yard Sales gibt es auch überall Sperrmüllaktionen. Da gerade im Sommer viele Studenten aus ihren alten Wohnungen ausziehen und in neue Wohnungen einziehen, findet man überall am Straßenrand alte Möbel und Einrichtungsgegenstände. Dinge, die die Welt schon früher nicht brauchte und die auch heute niemand braucht... naja außer...vielleicht... andere männliche Studenten von der Spezies Sammler.

Viele Studenten fühlen sich irgendwie magisch von diesen Yard Sales angezogen. Überall, wo es in dieser Stadt etwas günstig abzustauben gibt, findet man auch Studenten. Das ist so ähnlich wie mit Ameisen und Lebensmitteln. Sobald was rumliegt, kommen sie angelaufen.

"Hey dude, cool new bed."
"Thanks, dude. I found the mattress lying next to a dumpster. So I called up my buddy and we brought the baby home."
"Awesome, dude."

Der Gastblogger zählt auch zu dieser Spezies Mann. Er hat seine Wohnung geschmackvoll mit lauter Möbel- und Dekostücken eingerichtet, die irgendwelche Leute irgendwann und irgendwo nicht mehr in ihrer Wohnung haben wollten und die jetzt ein neues Zuhause bei ihm gefunden haben.

Jedesmal, wenn ich in seine Wohnung komme, zeigt er mir voller Stolz einen neuen Schatz aus seiner Sammlung wie z.B. beim letzten Mal einen alten Plattenspieler aus Vorkriegszeiten mit dänischen Schlagerplatten. Hmmm. Nett. Dabei lernte ich auch gleich eine neue Vokabel: "Eclectic".

Neulich fuhr ich nichtsahnend mit meinem Äuteken die Straße runter, als er plötzlich vom Beifahrersitz schrie: STOOOOOOP. Vor Angst, ich hätte Nachbars Bello überfahren, stieg ich in die Bremsen. Wie sich herausstellte, ging es Bello gut, aber der Gastblogger hatte eine Terrassenbank am Straßenrand im Sperrmüll entdeckt. Mir schwante nichts Gutes und meine schlechte Vorahnung wurde fünf Minuten später bestätigt als ich mich besagte Bank zum Haus des Gastblogger tragend wiederfand.

Naja und am letzten Wochenende rief mich der Gastblogger dann urplötzlich an und meinte, wir sollten zu so einem Yard Sale fahren und dort neue.... ähhh pardon.... gebrauchte Lampen für mein Apartment kaufen. Angeblich hatte er mir davon schon an dem Abend mit dem Wein erzählt. Ich weiß von nix.

Weil mir die Neugier aber im Blut liegt, bin ich erst mal zum Gastblogger gefahren. Als ich bei ihm ankam, war es in Strömen am Regnen. Und ich denk mir noch:

Welche Leute sind denn so blöd, im strömenden Regen ihren Müll in ihrem Vorgarten liegen zu lassen und darauf zu hoffen, dass irgendjemand vorbei kommt und die Sachen mitnimmt? Da finden wir doch nie `ne Lampe.

...und so war es denn auch. Keine Lampe gefunden und den Weg fast auch nicht. Dafür hat sich der Gastblogger ziemlich aufgeregt. Scheinbar ist er der festen Meinung, dass die weibliche Unfähigkeit Karten zu lesen, rechtfertigen würde, dass Männer in der freien Wirtschaft mehr Geld verdienen als Frauen. Der Zusammenhang ist mir nicht ganz klar, aber ich diskutiere grundsätzlich nicht mit Menschen, die ihr Wohnzimmer mit Sperrmüll einrichten.

Aber versteht mich bitte nicht falsch. Normalerweise, d.h. wenn er nicht gerade im Trödelrausch ist, ist der Gastblogger so wie so ein ganz ganz Lieber. Heute Nachmittag z.B. rief er mich an und meinte, ich solle doch unbedingt nach draußen gehen und mir den Sperrmüll genauer ansehen. Wenn ich schon keine Lampe finden würde, dann doch vielleicht einen Ehemann. Die Straßen wären nämlich nicht nur voller Schrott, sondern auch voller männlicher Studenten, die ebenfalls durch ihren Sammlerinstinkt getrieben, nach brauchbaren Möbeln für ihre Wohnungen und Studentenzimmer suchen würden.

... und wer könnte schon den knackigen jungen Männern widerstehen, die mit freien, verschwitzten Oberkörpern und alte Möbeln auf den Schultern tragend durch die Straßen laufen?

Oh, ich glaube, mein weiblicher Jagdinstinkt hat gerade eingesetzt. Vielleicht finde ich ja irgendwo doch noch eine Stehlampe oder so.

05.08.2007

Hoffentlich Kamillentee

Mittlerweile bin ich schon fast eine Woche wieder in den Staaten und habe noch gar nicht über das Abenteuer, das sich Rückflug schimpfte, geschrieben. Und weil für alles im Leben eine mehr oder weniger logische Erklärung existiert, gibt es auch eine dafür, warum ich erst jetzt darüber schreibe: Ich musste mich erst von dem Höllenflug erholen. In meinem Leben bin ich schon so manches Mal über den Ozean nach Deutschland geflogen und wieder zurück, aber so etwas wie diesen Flug hab ich noch nie erlebt.

Es fing alles ganz harmlos in Deutschland an. Schon am Flughafen habe ich mich beim Einchecken und den Sicherheitskontrollen natürlich immer die Schlange gestellt, die sich am langsamsten vorwärts bewegt hat. Die Kunst, immer genau die langsame Schlange zu erwischen ist eine angeborene Begabung - sowas kann man einfach nicht lernen. Das steckt im Blut. Fast so wie das Talent, im Supermarkt immer den Einkaufswagen mit dem kaputten Rad, das durch die Gegend eiert, zu erwischen - worin ich übrigens auch Großmeister bin.

Naja, irgendwann hab ich es dann auch bis ins Flugzeug geschafft und da saß ich dann mit 300 anderen Passagieren. Und wir saßen... und saßen... und saßen.

Na klar, denkt Ihr Euch jetzt, so ein Flug in die Staaten kann auch schon mal 8-9 Stündchen dauern, da sitzt man halt lange.

Nur, dass das Flugzeug auch saß. Und zwar immer noch in Deutschland auf dem Rollfeld. Und es bewegte sich nicht vorwärts. 5 Min., 10 Min. 1 Stunde und nach 2 Stunden saßen wir immer noch da. Warum, wusste niemand so genau. Wir saßen halt.

Dabei hatte ich noch das Glück, dass neben mir ein fescher deutscher Medizinstudent saß, der sich gerade auf dem Weg zu seinem Praktikum in Brasilien befand. Also, war die Sache noch nicht soooooo schlimm. Bei solchen knackigen Sitznachbarn bleibt Frau auch gerne noch 2 Stündchen länger sitzen. Hihi.

Irgendwann hat der Flieger auch mal abgehoben und wir waren endlich auf dem Weg in die Staaten. Alles war in Ordnung - bis es das Essen gab.

Ich verstehe einfach nicht, warum diese Fluglinien immer noch Fleischgerichte in ihrem Programm haben. Fleisch schmeckt in Flugzeugen sowie so immer nach Pappe. Ja, klar, ich esse auch sehr gerne Fleisch, aber in einem Flugzeug, in dem man auf engstem Raum aufeinandersitzt, eingeklemmt durch ein Tablett und Schulter an Schulter mit dem Nachbarn, macht so ein Schnitzel einfach keinen Sinn. Sollte man nicht gerade einer Akrobatenfamilie entstammen, grenzt es an eine physikalische Unmöglichkeit, auf so engem Raum irgendwelches Fleisch zu schneiden, ohne dabei seinen Nachbarn zu verletzen. Der Nachbar war natürlich ich und der Täter war der nicht mehr ganz so süß erscheinende Medizinstudent, der sich an einem zu zäh gebratenem Hähnchenschnitzel auf sein chirurgisches Praktikum vorzubereiten schien.

Kleine Notiz an meine Leser:
Wenn Ihr das nächste Mal fliegt, wählt das Nudelgericht und lasst Euren Nachbarn leben!

Naja, ein paar Stunden später bin ich endlich in Atlanta gelandet. Im Laufe des Fluges hab ich zwar einige Nerven verloren, aber dafür war ich bei der Landung um ein paar blaue Flecken von meinem Sitznachbarn reicher. So gleicht sich dann alles irgendwie wieder aus.

In Atlanta sollte ich ursprünglich 7 Stunden Aufenthalt haben, aber das waren ja jetzt nur noch 5 wegen des verspäteten Abflugs. Also hatte ich viel Zeit, mich im Flughafen ein wenig umzusehen.

An keinem anderen Platz der Welt, werden auf so engem Raum von so vielen Menschen so viele unterschiedliche Emotionen geteilt wie in einem Flughafen. Ich suche gerne nach diesen Emotionen in den Gesichter der anderen Reisenden während ich auf meinen Anschlussflug warte. Fünf Stunden später war ich aber wirklich bereit für den Weiterflug. Mittlerweile war es schon 20 Stunden her, seit ich mit meiner Mutter zum Flughafen in Deutschland gefahren war. Ich war bereit für mein Bett. Aber das sollte noch ein wenig auf mich warten...

An dem Gate, von dem aus es weiter gehen sollte, wurde uns mitgeteilt, dass unser Flug 30 Min. Verspätung hat. Ich hätte es wissen sollen, dass das Gewitter bei unserer Ankunft in Atlanta nichts Gutes bedeuten würde. Aber 30 Minuten sind ja nicht die Welt, die konnte ich auch noch warten.

Doch die neue Abflugzeit kam und die neue Abflugzeit ging auch wieder. Nur von unserem Flieger war auf dem ganzen Flughafen nichts zu sehen. Dann wurde aus den 30 Minuten plötzlich eine Stunde, aus der einen Stunde wurden zwei und drei usw. bis uns um 1 Uhr morgens mitgeteilt wurde, dass unser Flug gecancelt wurde. Na super!

Die freundlichen Mitarbeiter der amerikanischen Fluglinie mit dem griechischen Buchstaben im Namen konnten uns auch nicht weiterhelfen, denn deren Schicht war gerade zu Ende und was uns denn überhaupt einfallen würde jetzt, mitten in der Nacht unseren Flug umbuchen zu wollen. Sie müssten jetzt nach Hause zu ihren Familien und ins Bett. Na dann, gute Nacht, Marie!

Nachdem ich mit mindestens 4 verschiedenen Mitarbeitern der Chaotengesellschaft gesprochen hatte, geriet ich endlich an eine Mitarbeiterin, die mich auf den nächsten freien Flug nach Hause umbuchen wollte, und der wäre dann drei Tage später gewesen. Ich muss die Mitarbeiterin wohl ein wenig zu lange mit weit aufgerissenen Augen und heruntergeklapptem Kiefer angestarrt haben, denn sie fügte noch gleich hinzu, dass die Fluggesellschaft natürlich auf gar keinen Fall für ein Hotel oder Essen oder sonstige Kompensationen aufkommen würde, denn es wäre ja schließlich nicht die Schuld der Gesellschaft, dass das Wetter schlecht wäre.

Na super! Ich sollte also 3 Tage auf eigene Kosten in Atlanta bleiben bis die mich in den nächsten Flieger setzen würden. Als ich das Bewusstsein wieder erlangte, bat ich die gute Frau dann aber doch lieber, mich auf einen Flug nach Chicago umzubuchen, damit ich von dort aus den Bus nach Hause nehmen könnte. Der nächste Flug, auf den ich endlich gebucht wurde, sollte um 7 Uhr morgens gehen. Bis dahin waren es ja nur noch 6 Stunden und da die Fluggesellschaft kein Hotel bezahlen wollte, musste ich wohl oder übel auf dem Flughafen übernachten.

Ich sag es Euch, man muss schon sehr kreativ sein, um aus einem Laptop, einer Frauenzeitschrift und ein paar Dissertationsnotizen ein gemütliches Nachtlager zu basteln. Zum ersten Mal in meinem Leben bereute ich es, als Kind nicht den Pfadfindern, sondern dem Turnverein begetreten zu sein. Und obwohl ich zu dem Zeitpunkt schon mehr als 24 Stunden unterwegs war und mir eine nette Putzfrau eine Flugzeugdecke gab, konnte ich bis zu meinem Weiterflug nicht wirklich schlafen.

Naja, irgendwann saß ich dann zwischen einer ganzen Meute Geschäftsleute im Flieger nach Chicago. Zuvor wurde ich noch von einem anderen Flugbegleiter angeschnauzt, weil ich es gewagt hatte, mich zu erkundigen, wohin mein Gepäck denn jetzt geleitet würde. Aber das Anschnauzen von Mitarbeitern dieser unheimlich kompetenten und gut organisierten Fluglinie (Achtung: Sarkasmus) war ich ja mittlerweile gewohnt.

Ich kam auch tatsächlich irgendwann in Chicago an, aber meine Koffer natürlich nicht. Wieso auch. Das wäre ja zu einfach gewesen. Also habe ich beim nächsten Mitarbeiter meine Koffer als vermisst gemeldet, mich wieder anschnauzen lassen, habe wieder um das Busticket nach Hause gebettelt und so weiter und so fort. Ich war so wie so schon im Koma, weil mittlerweile 35 Stunden ohne Schlaf und meine Zahnbürste hatte ich auch irgendwo in einer Flughafentoilette liegen gelassen. Scheiße!

Wenn ich den Flug bei einer anderen Fluglinie, die man nicht (wegen ihrer Abkürzung) mit den anonymen Alkoholikern verwechseln sollte, gebucht hätte, wäre ich 12 Stunden eher, ohne Nacht am Flughafen und wahrscheinlich noch ein paar Dollar günstiger MIT meinen Koffern in Chicago angekommen. Aus Fehlern lernt man.

Mit dem Bus waren es ja dann auch nur noch 3 1/2 Stunden nach MadTown und noch mal 20 Minuten bis zu meiner Studentenwohnung. Wie ich nach Hause gekommen bin, weiß ich nicht mehr ganz so genau, denn irgendwann hatte ich dann einen Filmriss. Es könnte sein, dass mir im Bus der Sandmann begegnet ist oder auch dass ich von Aliens entführt und an mir wissenschaftliche Experiemente durchgeführt wurden. In der Situation war mir alles egal.

Wer jetzt aber meint, das wäre schon das Ende der Geschichte, der irrt sich leider. Zuhause in MadTown begrüßten mich erstmal ganze Kolonien toter Käfer und ein sehr eindringlicher Geruch. Der Manager hatte nämlich wegen des heißen Sommers und einer Ohrenkneiferplage in unseren Apartments den Kammerjäger bestellt. Also musste ich erst mal ordentlich durchlüften, um der Gefahr zu entgehen, wie einer der Käfer auf den Rücken liegend und alle fünfe (zwei Arme, zwei Beine und eine Zunge) von mich streckend in das Land der ewigen Träume zu entweichen. Ich habe also der Versuchung besonders farbenfrohe Träume zu bekommen widerstanden und habe erstmal den Käfern eine Staubsaugerbestattung bereitet.

Als ich gerade fertig war und ins Bett wollte (mittlerweile 43 Stunden ohne richtigen Schlaf), klingelte das Telefon. Die Folter-Luftgesellschaft. Sie wollten mir doch mal eben, in den nächsten 2 Stunden meine Koffer, die jetzt endlich zu Hause eingetroffen sind, vorbeibringen. Ob ich denn so lange noch zu Hause wäre.

Nee eigentlich wollte ich heute Nacht mal auf Kneipentour gehen. Oob sie mich nicht noch mal in 12 bis 24 Stunden zurückrufen könnten.

Äh nee, das ginge nicht, sonst müsste ich Gebühren für die Gepäckaufbewahrung bezahlen. Er käme dann einfach gleich mal vorbei.
Offensichtlich verstand der Mitarbeiter keinen deutschen Sarkasmus und hatte auch kein Verständnis für meinen Schlafentzug. Ich wollte gerade noch sagen, dass er das Gepäck ruhig noch behalten sollte, ich wolle doch nur schlafen, da hatte er schon aufgelegt und stand erst 2 Stunden später vor meiner Tür.

Okay, Koffer da, Käfer weg. Ich war bereit fürs Bett. Da mache ich meinen Koffer auf, um mein Nachthemd herauszukramen und ... meine Kleidung ist ganz nass. Ich hatte nichts dabei, was auslaufen hätte können und der Koffer war nur von innen nass. GELB und nass. Ich habe keine blasse Ahnung, was da passiert ist. Vielleicht hat ein netter Beamter vom Grenzschutz eine Tasse Kamillentee über meine Sachen gekippt, oder ein Hund, der nach Drogen schnüffeln sollte.... Naja, das könnt Ihr Euch vielleicht selber vorstellen. Jedenfalls bin ich mit einem anderen Nachthemd ins Bett und habe am nächsten Tag alles gewaschen. Ich überlasse es Eurer Fantasie, was da passiert ist, aber ich kann Euch sagen, es hat nicht nach Kamillentee geduftet...

03.08.2007

Zweiundsiebzig

So angenehm ist es jetzt bei mir in der Wohnung.

Vorgestern habe ich mir eine Klimaanlage (von meinem letzten Ersparten und mit Omas Hilfe) gekauft. Statt 90 Grad Fahrenheit und 80% Luftfeuchtigkeit sind es jetzt nur noch 72 Grad Fahrenheit in meinem kleinen Apartment. Als der Gastblogger das hörte, stand er kurze Zeit später mit der Disney-Schneewittchen-DVD unterm Arm und einem breiten Lächeln mitten im Gesicht vor meiner Tür. Er hat nämlich keine Klimaanlage bei sich zu Hause.

Lieb wie ich bin, habe ich ihn natürlich reingelassen und wir haben Schnitzel gebacken, Wein getrunken und Schneewittchen geschaut. Schön war`s.

Der Wein war sehr lecker und süffig, was vielleicht den Film noch schöner erscheinen ließ. Naja, irgendwann wollte der Wein dann mal weggetragen werden und als ich aus dem Bad kam, traute ich meinen Augen kaum. Der Gastblogger hatte die Möbel in meinem kleinen Studentenapartment umgestellt. Und es sieht fabelhaft aus! Wie in einem IKEA Katalog, wo sie immer die kleinsten Studentenbuden wohnlich und gemütlich einrichten. Ich liebe es!

Mittlerweile lebe ich schon ein paar Jährchen in dieser Wohnung und habe immer überlegt, wie ich mehr daraus machen könnte. Aber als Deutsche, die ihre Möbel natürlich an die Wand stellt, bin ich nie auf die Idee gekommen, etwas Anderes zu machen. Der Gastblogger hingegen hat aus zwei meiner Bücherregale einen genialen Raumteiler gebaut, der die Küche jetzt wunderbar von einer gemütlichen Wohn- und Fernsehecke abtrennt. Obendrauf thront Schamü, mein Fisch, und hat einen 360 Grad Blick auf alles, was sich in meiner Wohnung so abspielt. Außerdem muss ich jetzt beim Schreiben meiner Dissertation nicht direkt vor der Klimaanlage sitzen. Das hat natürlich Vorteile....

01.08.2007

Frauen und Filme

Man würde denken, es gibt nicht viele Unterschiede zwischen Frauen und schwulen Männern, wenn es um Filme geht. Die Öffentlichkeit ist im Großen und Ganzen der Meinung, Frauen und Schwule schwärmen über denselben kitschigen, romantischen Unfug, im Gegensatz zu hetero Männern. Dies ist leider völlig falsch, wie folgendes Gespräch beweist:

ich: Es ist so heiß heute. Wollen wir nicht ins Kino gehen? Ich habe ja sonst nichts vor.

Frau: Ja, das wäre supertoll! Was sollten wir uns anschauen?

ich: Weiß nicht. Wie wäre es mit Shrek III?

Frau: Äh, lieber nicht. Shreck war irgendwie merkwürdig. Ich habe die Witze irgendwie nicht verstanden.

ich: Shreck ist so toll, weil er sich über die ganzen anderen Disney-Filme lustig macht.

Frau: Hmmm, vielleicht habe ich Shreck dann nicht verstanden, weil ich die ganzen Disney-Filme auch nicht kenne.

ich (falle aus allen Wolken): Waaaaas???? Du kennst die Diseny-Filme nicht? Was wirst du deinen Kindern später mal zeigen?

Frau (etwas verwirrt): Hab ich was verpasst? Welchen Kindern?

ich: Das müssen wir natürlich ändern. Wir haben viel zu tun! Wir müssen alle Disney-Filme ausleihen und sie gemeinsam gucken. Wenn wir uns beeilen schaffen wir vielleicht 3 an einem Abend....

Frau (unterbricht mich und ist immer noch verwirrt): Moment mal. Müssen wir uns denn wirklich ALLE Filme angucken? Wir könnten ja die ersten 20 Jahre überspringen oder so.

ich (entsetzt): Oh nein. Die sind doch in einer bestimmten Reihenfolge. Wir müssen alle gucken. Ich fass es immer noch nicht, dass du noch nie einen Disney-Film gesehen hast.

Frau: Ich steh´ halt mehr auf echte Männer und nicht auf den gezeichneten Prinz Charming.

ich: Ok, wie wär`s dann mit Hairspray? Da spielt John Travolta mit.

Frau: Ja, aber er spielt eine Frau. Ich mag ihn aber als Mann lieber.

ich: Na gut, dann mach Du mal einen Vorschlag.

Frau: Wie wär's mit L-------?

ich: Ich habe nichts von L------ gehört. Wie ist die Handlung?

Frau: Eine schöne, intelligente Frau, die nebenbei Chemie studiert, wird von einem großen, dunkelhaarigen Mann entführt. Später findet sie heraus, er ist ein Prinz. Sie ziehen nach Prag und öffnen ein Café.

ich: Äh, hast du einen anderen Vorschlag?

Frau: Vielleicht A------?

ich: ...und die Story?

Frau: Eine schöne, intelligente Frau, die nebenbei Waisen in Afrika hilft, wird von einem mysteriösen, hübschen Mann entführt. Später findet sie heraus, dass er Arzt ist. Sie gründen gemeinsam ein Krankenhaus für Waisen in Afrika.

ich: Naja, ich stehe nicht so auf Chic-Flicks.

Frau: Dann hab ich was für dich! Wie wär's mit R------- in U--------?......Eine schöne, intelligente Frau, die nebenbei...

ich: NEIN!!! Hör auf mit dem Dreck! Wie kannst Du als kluge Frau auf solche Filme stehen?...

Frau: Dann entscheide mal du! Wir müssen ja auch nicht ins Kino. Wir können ja auch einen Film zu Hause gucken. Ist zwar etwas heiß in meiner Wohnung, aber vielleicht finden wir einen Film auf den wir uns einigen können.

ich: Okay, wir wär's mit einem Klassiker? Kennst Du Psycho? The Shining? The Birds?

Frau: Oh, nee. Da sterben doch immer welche in den Filmen! Ich sehe mir keine Filme an, in denen Leute sterben. Besonders nicht, wenn sie umgebracht werden.

ich: Also, keine Filme, in denen jemand stirbt?! Das schließt ja tausende von Filmen aus! Nicht einmal Bambi willst du ansehen?

Frau: Oh, bestimmt nicht! Ich habe gehört, dass Bambis Mutter am Ende stirbt!

ich: ...und was mit P------?

Frau: Nee, das ist ja ein science fiction Film.

ich: Aber die Deutschen haben doch Science Fiction erfunden!

Frau: Aber ich werde lieber von der Zukunft überrascht als mich im Kino davor zu fürchten.

ich: Und wie sieht es aus mit Krieg der Sterne?

Frau: Lieber nicht, wenn schon Krieg im Titel vorkommt....

ich: ach! Es ist schon nicht einfach mit Dir!

Also, jetzt überleg ich mir, was wir gemeinsam anschauen könnten. Ich werde die Identität dieser Frau nicht preisgeben. Ich sage nur, sie lächelt ziemlich viel, sieht sehr ungefährlich aus und ist aber trotzdem sehr stur, wenn es um Filme geht.

28.07.2007

VerwandtschaftsHopping

Heute nur ein kurzes Lebenszeichen von mir:

Ich weile immer noch auf der anderen Seite des Ozeans, sprich in Good Old Germany. Aber nicht mehr lange. Im Momen sitze ich nämlich zwischen halb gepackten Koffern, Büchern und vielen, vielen Tafeln guter deutscher Schokolade, die meine amerikanischen Freunde immer bei mir bestellen. Schokoladenmäßig ist Amerika nämlich doch noch ein Entwicklungsland. Die müssen noch sooooo viel von den lila Alpenkühen lernen!

Zurückblickend muss ich aber zugeben, dass es in Deutschland richtig schön war, obwohl die Zeit natürlich wieder viel zu schnell vergangen ist. Ich habe ganz viele Freunde besucht, mit meinen Patenkinder gespielt und bin mittlerweile sehr geübt im VerwandtschaftsHopping.

Wie? Ihr kennt diese äußerst beliebte Form der Freizeitgestaltung noch nicht?

Also, wenn man lange nicht zu Hause war, wollen einen natürlich alle Verwandten wieder sehen. Und natürlich immer alle auf einmal! Das hat zur Folge, dass man eine Methode entwickeln muss, um in kürzester Zeit möglichst viele Verwandte zu besuchen: Das VerwandtschaftHopping.

Wie manche Leute im Urlaub Inselhopping betreiben und mit einem kleinen Flugzeug von Insel zu Insel hüpfen, schwinge ich mich in das kleine Äuteken meiner Mutti und düse von Verwandten zu Verwandten. Es war richtig schön, alle zu besuchen und nach langer Zeit mal wieder zu sehen. Da fällt der Abschied immer besonders schwer. Aber es muss sein.

Wenn Ihr morgen ein Flugzeug am Himmel seht, dann denkt doch bitte an mich. Vielleicht sitze ich ja drin und knabbere an den Erdnüssen, die mir ein fescher Steward zu meinem Drink serviert. Drückt mir bitte die Daumen - für den Flug, die Einreise und natürlich für den gut aussehenden Steward!

03.07.2007

Heute gibt's was auf die Ohren

Sooo, für alle die es schon vermisst haben, den süßen Lauten meiner deutschen Stimme zu lauschen :o), gibt es jetzt wieder eine neue Podcastfolge (in Folge 4 hört man eine Freundin von mir und Folge 5 spreche ich wieder selber).

Wie man merkt, hat "Max" diesmal herausgefunden, wie man so einen Podcast mit Sound Effects unterlegt und dies auch bis an seine äußersten Grenzen ausgetestet... Tststs! Trotzdem ganz lustig!



18.06.2007

Langsames Dahinschmelzen

Im Moment ist das Wetter hier so verrückt, dass man es kaum aushält. Wir haben so eine hohe Luftfeuchtigkeit, dass ich in meinem kleinen Apartment ohne Klimaanlage praktisch dahinschmelze. Es wird Zeit, dass ich in die Eisfabrik, die mir in den Kommentaren zum letzten Eintrag so angepriesen wurde, umziehe. Aber bis es soweit ist, habe ich ein paar andere Hang Outs in MadTown ausgetestet und für meine LeserInnen ausgewertet:

Unibibliothek
Mein Computer und ich allein an einem kleinen Tisch umgeben von tausenden von Büchern, die noch älter riechen als sie eigentlich sind. Beim Anblick der ganzen Bücher und Artikel, die ich eigentlich alle für meine Dissertation hätte lesen sollen, bricht mir der kalte Angstschweiß aus, sodass die gut klimatisierten Räume auch nicht viel helfen.
Chancen hier das nächste Kapitel meiner Dissertation zu beenden:
Ziemlich gut. Chancen dabei den Sommer zu genießen: Null.

Cafeteria des Universitätskrankenhauses
Sehr gut klimatisiert, ausgezeichnete Möglichkeit einen gut aussehenden, reichen, amerikanischen Neurochirurgen kennen zu lernen, innerhalb der nächsten 6 Monate einen $30.000 teuren Verlobungsring am Finger zu tragen, Green Card zu bekommen... oder zumindest davon zu phantasieren. Das Tagträumen wird durch die Lage der Cafeteria im Keller des Krankenhauses (kein Sonnenlicht) stark begünstigt.
Chancen hier das nächste Kapitel der Dissertation zu beenden:
Welche Dissertation? Ich habe doch gerade eben den Neurochirurgen erwähnt. Passt denn hier niemand auf, wenn ich was schreibe!

Picnic Point
Romantisch lauschiges Plätzchen am See mit vielen Bänken und sogar einem kleinen Stückchen Sandstrand. Guter Ort um sich zu bräunen und faul in der Sonne zu schmoren. Leider auch nicht klimatisiert und daher besteht große Gefahr, sich zu überhitzen, besonders wenn gut durchtrainierte junge Männer im Collegealter mit freiem Oberkörper an einem vorbeijoggen.
Chancen dabei das nächste Kapitel der Dissertation fertig zu schreiben:
Gegen Null tendierend.

Das kleine Café um die Ecke
Gut klimatisiert, kostenloser wirefree internet access, leckeres Essen und guter Kaffee, aber leider zu oft überfüllt. Außerdem ein wenig kostspielig: 25 Mal Lunch und ich könnte mir auch gleich eine Klimaanlage kaufen.
Chancen hier das nächste Kapitel meiner Dissertation zu beenden:
Relativ gut, der Kaffee gibt neue Energie, trotzdem große Ablenkungsgefahr aufgrund von Hormonschub ausgelöst durch süßes Baby am Nebentisch.

So, ich versuche jetzt noch mal ein wenig an meiner Dissertation zu schreiben – und zwar in meinem Apartment, denn hier hat sich gerade die Luftfeuchtigkeit maximiert, sprich: es hat angefangen zu regnen. Zum Glück hat es sich auch etwas abgekühlt. Wenn es wieder wärmer wird, wisst ihr ja jetzt, wo ihr mich finden könnt.

P.S.: Da der Sommer noch lange nicht vorbei ist, nehme ich auch gerne weitere Tipps für coole und kühle Hang Outs als Kommentar entgegen.