
Zunächst einmal habe ich das Essen nicht zu mir nach Hause bestellt, sondern ich war mit einer Freundin aus. Das Essen ist nur in der Schachtel drin, weil man in den USA ja immer den Rest mit nach Hause nehmen darf. Und ausserdem muss ich zugeben, dass es sich nicht um chinesisches, sondern um laotisches Essen handelt. Richtig, aus Laos. Aber schließlich ging es bei meiner 10-Punkte-Liste nicht um die Ethnizität des Essens, sondern um die lustige Pappschachtel. Deshalb erkläre ich hiermit Punkt Nr.3 meiner Liste als offiziell ERFÜLLT!
Eine Sache, die mir hier sehr gut gefällt, ist die multikulturelle Atmosphäre. Man trifft nicht nur die verschiedensten Menschen auf der Straße, sondern man kann die Kulturen auch hautnah miterleben, indem man z.B. essen geht. Es gibt hier die exotischsten Restaurants, von äthiopischem Essen bis hin zu vietnamesischem Essen, was das Herz begehrt. Tja, und irgendwie sind wir dann in dem laotischen Restaurant gelandet. Zugegeben, das Chashew Chicken, das ich bestellt hatte, sah verdächtig nach dem Cashew Chicken aus, das man auch zu Hause in Deutschland beim Chinesen bekommen kann, aber weit gefehlt. Der kleine, aber bedeutende Unterschied war nämlich, dass man bei der Bestellung angeben musste, wie scharf man das Essen haben möchte. Als Hilfestellung gab es in der Speisekarte eine Skala, die ungefähr so aussah:
1. timid (leicht - frei übersetzt)
2. careful (vorsichtig)
3. hot (scharf)
4. native Lao (original Laotisch)
In der festen Annahme, dass wir die Skala korrekt übersetzt hätten (meine Freundin ist nämlich auch Deutsche), haben wir uns für ein vorsichtig gewürztes Essen, d.h. careful entschieden, obwohl wir eigentlich ganz gerne scharf essen. Als das Essen dann jedoch kam, stellte sich bereits nach dem ersten Bissen heraus, dass careful sich nicht etwa auf vorsichtig wie in vorsichtig gewürzt bezieht, sondern eher auf Seid ja vorsichtig, denn wenn ihr das esst, verbrennt ihr euch so den Mund, dass ihr eure Geschmacksnerven für die nächsten 3 Tage in die Tonne kloppen könnt.
Und wieder einmal hatte es sich erwiesen, dass man eine neue Sprache nur erlernen und in eine fremde Kultur nur dann richtig eintauchen kann, wenn man sie am eigenen Leib erlebt.
Zum Glück haben sich meine Geschmacksnerven aber mittlerweile wieder von diesem Erlebnis erholt. Was koche ich denn heute?
Hmmm..., war da nicht noch etwas von dem laotischen Cashew Chicken in der lustigen Pappschachtel übrig???
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