25.02.2007

Fliegende Fische

Amerikaner können manchmal wirklich komisch sein. Ich will ja nicht sagen, dass sie spinnen, aber es gibt schon komische Amis.

Dieses Wochenende war hier mal wieder das alljährliche Bockfest. Eine lokale Brauerei gibt jedes Jahr ein kleines Fest, wenn sie wieder ihr Bockbier auf den Markt bringen. Tja, das ist Wisconsin: Bier und Bratwürste.

Auf dem Höhepunkt des Festes werden Fische vom Dach der Brauerei geworfen und wer einen Fisch mit seinem Plastikbierhumpen fängt, der bekommt den ganzen Tag Freibier. Der Witz an der Sache ist, dass sich die Fische aber nicht fangen lassen, denn sie sind roh und sobald sie auf irgendetwas treffen, sei es Bier oder einen Menschen, zerplatschen sie in tausende kleine Stückchen von rohem Fischmus. Ja, lecker! Nach einer Weile sind dann alle, die nicht rechtzeitig in Deckung gegangen sind von oben bis unten mit kleinen rohen stinkenden Fischstückchen bedeckt und überall riecht es nach Fisch und Bier.

Und weil es sonst nicht viel in Wisconsin zu tun gibt und man als Student immer magisch von Bier angezogen wird, musste ich natürlich auch da hin. Hier sind ein paar Fotos (vom letzten Jahr allerdings).
Was man hier auf dem Dach der Brauerei sieht, ist ein Dinosaurier oder Nessie-Monster, ein paar Dudelsack spielende Schotten und einen Mann, der Fische wirft. Was das alles mit dem Bockfest zu tun hat, ist mir nicht ganz klar. Ich sag ja, die sind komisch, die Amis.
Lustig war´s aber trotzdem :o)


18.02.2007

Species on the move

Liebe Leser,

da bin ich wieder. Ein Jahr älter, aber nicht viel weiser, höchstens ein wenig gestresster (wegen der Uni usw.). Aber letzte Woche war nicht nur mein Geburtstag, sondern auch noch passenderweise Evolution Day.

Da ich vor nicht allzu langer Zeit den winterlichen Temperaturen in Wisconsin fast unterlegen wäre, habe ich mich entschlossen, mich weiterzuentwickeln. Man will schließlich nicht der natural selection in action zum Opfer fallen und plötzlich aussterben, nur weil man sich den neuen Klimaveränderungen nicht mehr anpassen kann.

Ich habe kurz überlegt, was denn so meine Möglichkeiten wären. Die meisten Wisconsinites (besonders die im Collegealter) überwintern ja, indem sie ihren Blutalkoholspiegel durch übermäßigen Biergenuss erhöhen. Wärme von innen sozusagen. Ich glaube, das wäre aber doch eher ein Rückschritt in meiner Entwicklung gewesen und so habe ich lieber folgende Liste aufgestellt:

Möglichkeit A: Für die nächsten paar Monate in einen Winterschlaf fallen,
Möglichkeit B: Mir ein Winterfell wachsen lassen - oder wenigstens ein paar hundert Dollar für ein Thermo-Winteroutfit springen lassen,
Möglichkeit C: Den nächstlogischen Schritt nach der Entwicklung des aufrechten Ganges zu wagen, um die Überlebenschancen meiner Art zu sichern.

Obwohl besonders Möglichkeit A auch sehr verlockend klang, habe ich mich dann doch für C entschieden und mir ein winterfestes Auto zugelegt, denn sonst hätte ich mir hier früher oder später sämtliche Fortpflanzungsorgane abgefroren. Und wenn ihr jetzt glaubt, das ginge bei Frauen nicht, dann habt ihr noch nie den Winter in Wisconsin miterlebt.

Jetzt, da ich endlich das Auto angemeldet habe usw., fängt das Wetter natürlich an, wieder wärmer zu werden und heute ist der Schnee sogar schon ein kleines bisschen angetaut. Na super. Naja, für den Fall, dass es hart auf hart kommt, hat das Auto auch noch Klimaanlage.

Jedenfalls bin ich jetzt wieder mobil und mache mit einem blauen Ford Focus die Straßen unsicher. Watch out Wisconsinites, I´m a species on the move!

13.02.2007

Happy Valentine's Day!!!


I wish you all a nice Valentine's Day!
I am sooooo busy right now with my dissertation, but I will post more about my birthday, my new car and maybe maybe even my Valentine's date as soon as things have settled down a little.

09.02.2007

ein Meme

Okay, heute gibt's ein Meme hier. Ich hab es zuerst bei Hillary gelesen und nachdem Nachtwache es auch auf ihrem Blog hatte, musste ich es natürlich auch auf meinem Blog posten (bin ja kein Spielverderber). Falls Ihr das lest, seid Ihr "tagged" und solltet es doch auch auf Eurem Blog posten.


Four jobs I have had in my life:

1. language instructor
2. museum attendant (booooooooring has a completely new meaning to me now)
3. paper girl :o)
4. inofficial test taster of American candy bars (okay, I never had a contract, there were no social benefits, and I cannot really write this on my CV – it was more of a self-employment thingy, but it sure was best job I ever had. Unfortunately, I had to give it up though after I had gained 5 pounds)


Four movies I would watch over and over:

1. Love Actually/ Tatsächlich Liebe
2. Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit (the title is totally misleading)
3. You´ve got mail/ e-mail für Dich
4. Good Will Hunting (I looooooove smart guys. Intelligence is sexy.)


Four places I have lived:

1. H., my hometown in Germany
2. Münster, Germany
3. Elmhurst, Illinois
4. MadTown, USA


Four TV shows I love to watch:

1. FRIENDS (I looooove that show and can watch it over and over and over and over and over…)
2. Monk
3. Scrubs
4. King of Queens (because of some strange reason I think it is just a cute show)


Four places I have been on vacation:

Germans get about 6 weeks of vacation each year and whenever my parents were off work, we went places, but here are my most favorite ones:
1. Sweden (to visit my cousin and her husband)
2. Monterey, California
3. London
4. Vienna


Four Favorite foods:

1. a sandwhich and salad or soup from Panera Bread (But it is more the combination of the food and the atmosphere. It is just my favorite hang out)
2. Musamun from the Thai Place across the street (it is a curry with coconut, cinnamon and nuts and it smells soooooooo great)
3. Spaghetti or any other pasta
4. Cinnamon bagel with Pumpkin Cream Cheese (hmmmmmmmm pumpkin!)

05.02.2007

Staying warm in the cold 101



Okay, dies ist also schon der dritte Eintrag zum Thema "Kälte in Wisconsin". Aber hier ist es wirklich, wirklich, wirklich kalt. Während ich hier in der warmen Stube sitze und innigst hoffe, dass irgendjemand and der Uni so intelligent ist, die Abendkurse ausfallen zu lassen, damit ich nicht noch mal in die Kälte raus muss, habe ich diese Email vom International Student Service bekommen:

Dear international students,

We hope this email finds you warm and safe! We wanted to remind you thatthese extremely cold temperatures can be very dangerous. (...)

Frostbite can occur very quickly,sometimes in only 10 minutes, particularly in the type of cold weather we are currently experiencing.

How should I dress during cold weather?

* Wear layers of loose-fitting, lightweight, warm clothing. Trapped air between the layers will insulate you. Outer garments should be tightly woven, water repellent, and hooded.

* Wear a hat, because 40 percent of your body heat can be lost from your head.

* Cover your mouth to protect your lungs from extreme cold.

* Mittens, snug at the wrist, are better than gloves.

* Try to stay dry and out of the wind. For more cold weather safety tips, visit www.weather.com.

Please be safe and stay warm. (...)

Und hier noch ein paar Fotos vom kalten Madison:
Hier sieht man im Hintergrund das Kapitol und im Vordergrund Lake Menona.


Und weil der See ja zugefroren ist, sitzen die Enten, die da normalerweise fröhlich drauf rumplantschen verwirrt auf der Straße.

Selbst die aufgeplusterten Spatzen versuchen sich warm zu halten. Arme kleine Spätzchen!

Milchkaffeewetter

Heute sind es minus 25 Grad Celsius!!! Ich fass es einfach nicht, es ist sogar kälter als in Alaska! Ich glaube, ich packe mir heute doch lieber noch ein wenig mehr Kleingeld ein. Es könnte sein, dass ich wieder zu einem leckeren Milchkaffee genötigt werde.

Viele warme Grüße an meine Leser in den wärmeren Regionen dieser Welt!

Die folgenden Temperaturangaben sind in Fahrenheit (von www.weather.com).

Madison, Wisconsin -10 feels like -25

Anchorage, Alaska 16 feels like 16

New York 14 feels like -3

Los Angeles, CA 59 feels like 59

Dortmund 36 feels like 29

Zürich 45 feels like 41

Moskau 27 feels like 19

Stockholm 32 feels like 26

04.02.2007

Zum Milchkaffee gezwungen

Vielen Dank für all die netten Kommentare und aufmunternden E-mails wegen meinem missglückten Friseurbesuch. Ich bin mittlerweile darüber hinweg. Ich traue mich im Moment zwar nur noch mit Hut aus dem Haus, aber da es hier ja so kalt ist, fällt das gar nicht auf. Und wenn ich dann irgendwo reingehe und meinen Hut absetzen muss, scheint sich auch keiner an meiner Frisur zu stören. Es ist gerade diese Jahreszeit, in der keiner ordentliche Haare hat, wenn er von draußen reinkommt und seine Mütze absetzt. Hab also noch mal Glück gehabt. Das richtige Timing ist eben doch alles.

... und ich hab wieder mal etwas Neues gelernt. Als ich das erste Mal in die USA kam, habe ich gelernt, wie man in einer fremden Kultur selbst mit misslungenem Haarschnitt überlebt, wie man sich immer wieder auf Neues einlassen muss und dass Nasenhaar einfrieren kann. Ja, Ihr habt richtig gelesen. Nasenhaar kann einfrieren. Und wie es das kann!

Bevor ich hierher kam, hätte ich nie gedacht, dass es irgendwo, ausser vielleicht am Nord- oder Südpol, so eiskalt werden kann. Aber ich hatte mich geirrt. Das Wetter hier in Wisconsin ist einfach nur verrückt. Im Sommer ist es so heiß und die Luftfeuchtigkeit ist so hoch, dass man sich gar nicht vorstellen kann, dass es im Winter hier auch mal kalt wird. Doch dann kommt der Winter und es wird kalt. Und wenn man dann glaubt - Okay, das reicht jetzt aber (z.B. bei -15 Grad Celsius). Es kann unmöglich noch kälter werden. - Genau dann wird es garantiert am nächsten Tag noch kälter oder, um den Spaßfaktor noch ein wenig zu erhöhen, wird es plötzlich auch noch windig. Nichts geht schließlich über einen schönen Eissturm.

Im Moment haben wir zwar keinen Eissturm, aber dafür ist es SAUKALT und das ist noch untertrieben.

Nachdem ich in den letzten Tagen kaum einen Fuß nach draußen gesetzt hatte, musste ich heute mal wieder Lebensmittel einkaufen. Ich sag es Euch: Ich dachte ich sterbe. Wenn man aus einer schönen warmen Wohnung hier nach draußen geht, ist das erst einmal ein Schock. Nach 2-3 Schritten merkt man dann etwas in seiner Nase kitzeln und man fragt sich, ob man sich vielleicht mal die Nase putzen sollte, weil es ja ein Popel sein könnte. {Da, jetzt hab ich es tatsächlich geschrieben. Popel.} Doch dann merkt man: Nein, es ist kein Popel {Da! Schon wieder!}, sondern es sind die Nasenhaare, die durch den Kontakt des eigenen Atems mit der eiskalten Luft schockgefroren sind. Naseputzen wäre jetzt ein ganz böser Fehler. Mehr Flüssigkeit, die an die eiskalte Luft gelangt- Ihr könnt Euch bestimmt bildhaft die Folgen vorstellen auch ohne, dass ich das Wort Popel noch mal schreibe. {Oh, Mist! Jetzt hab ich’s doch getan.}

Naja, weil man nach ein paar weiteren Schritten vor lauter Frost nicht mehr durch die Nase atmen kann, fängt man logischerweise irgendwann mal an, durch den Mund zu atmen. Doch dann hat man schon gleich das nächste Problem: Wusstet Ihr, dass man allein durchs Atmen den eigenen Schal einfrieren kann? Geht ganz einfach. Man atmet also durch den Mund auf den Schal und 2 Minuten später wundert man sich dann, warum der flauschige Schal plötzlich ganz steif und kalt geworden ist. Was bitteschön nutzt einem dann so ein Schal noch? Ganz klar ein Produktfehler.

Mittlerweile war mir das aber auch völlig egal, denn es gibt so einen gewissen Punkt, an dem einem das Atmen anfängt wehzutun. Hört sich blöd an, ist aber so. Ihr kennt das vielleicht auch aus dem Sommer, wenn es richtig heiß ist und man zu schnell ein Eis ißt oder etwas Kaltes trinkt. Man bekommt davon Kopfschmerzen. Normalerweise gehen die Kopfschmerzen dann schnell wieder weg, sobald man sich an die Kälte gewöhnt hat, aber wenn man hier draußen rumläuft, geht der Kopfschmerz erstmal nicht weg. Und dann fingen mir auch noch die Wangen an einzufrieren. - Ich dachte, ich werd nicht mehr.

Naja, lange Geschichte kurz gemacht: Ich wollte heute einkaufen, aber weil es so saukalt war, habe ich es noch nicht mal die 15 Min. Fußweg von meiner Wohnung zum Supermarkt geschafft, sondern musste bei Starbucks einen Zwischenstopp einlegen. So ein Pech auch! Und gerade bei Starbucks, wo die doch den neuen Cinnamon Dulce Latte haben, den ich schon immer mal probieren wollte. Und schließlich wäre es auch sehr unhöflich sich in das Café zu setzen ohne einen Kaffee zu trinken. Ich war also praktisch gezwungen, einen leckeren Milchkaffee zu trinken. Man hat es schon nicht leicht im Winter hier in Wisconsin.

31.01.2007

Glaubt mir, Ihr möchtet kein Foto sehen

Heute in der Uni:
Ich treffe eine wirklich nette Bekannte, mit der ich mich immer gut verstanden habe.

Sie:
Oh, warst Du beim Frisör?

Ich, während ich versuche, mich krampfhaft in Luft aufzulösen:
Ja.

Sie guckt mich an:
---

Ich gucke sie an:
---

...10 peinlich stille Sekunden später:

Sie:
Oh, ich mag die Farbe.


********************
Anmerkung am Rande:
Die Farbe ist so ziemlich das Einzige, was meine Frisörin nicht verändert hat.
Manchmal ist das Leben einfach nicht fair!!!

30.01.2007

Lauf, Forrest, lauf!!!

Gestern war ich beim Frisör. Falls Ihr weiblich seid, wisst Ihr bestimmt, dass so ein Gang zum Frisör entweder superschön und entspannend sein kann oder aber auch der totale Horror. Gestern war es leider das Letztere.

Frisörbesuche sind so eine Sache. Forrest Gump würde sagen: Frisörbesuche sind wie eine Schachtel Pralinen. Man weiß nie, was man bekommt. Und da muss ich leider dem Erfinder des T-shirts mit smile-face zustimmen. Falls du einen Frisör siehst: Lauf, Forrest, lauf.

Ich hatte nie ein sehr gutes Verhältnis zu dieser Berufsgruppe. Vielleicht liegt es daran, dass mir meine Mutti immer die Haare bei uns im Badezimmer geschnitten hat als ich ein Kind war. Meine Mutter ist gelernte Bankkauffrau und trotzdem saßen meine Haare immer wie eine Eins. Wieso sollte ich also dafür extra Geld ausgeben und zum Frisör gehen?

Als Teenager wollte ich es dann aber trotzdem mal ausprobieren. In dieser Zeit macht man ja bekanntlich viele Sachen, die einem später nicht mehr ganz so logisch erscheinen. Also bin ich zum Frisör gegangen. Einige schreckliche Dauerwellen und Tönungsversuche später saß ich wieder bei Mutti im Badezimmer.

Seit ich jedoch hier in den USA bin, muss ich ich wohl oder übel doch ab und zu mal zum Frisör. Und da ich ja nur eine arme Studentin bin, reicht das Geld auch nie für einen richtig guten Frisör, sondern immer nur für den $10.99 Haarschnitt beim Diskountladen an der Ecke. Und bevor jetzt jemand meint, ich könnte von einem Billigfrisör ja auch nicht mehr erwarten, möchte ich daran erinnern, dass ich im Salon Mutti ja auch immer einen ordentlichen Schnitt bekommen habe, obwohl sogar eine ungelernte Kraft ihre Schere an meinen Scheitel gelegt hat. Ich finde, dann kann ich ja wohl für $10.99 auch etwas Vernünftiges erwarten.

Aber leider war dem nicht so. Leider war dem überhaupt nicht so.

Frisöre sprechen eine andere Sprache. Selbst in Deutschland habe ich immer Probleme, den netten Herren oder Damen mit den scharfen Scheren klar zu machen, wie ich meine Haare gerne hätte.

Ich sage: Nur die Spitzen bitte.
Und bevor ich weiß wie mir geschieht, sind meine Haare 10 Zentimeter kürzer.

Ich sage: Ich würde gerne mal einen neuen Haarschnitt ausprobieren.
Und hinterher sehe ich so aus, als ob ich nie beim Frisör gewesen wäre.

Ich sage: Ich würde gerne meinen Pony wachsen lassen.
Und am Ende sind meine Ponyhaare so kurz, dass sie von alleine zu Berge stehen.

Alles wirklich mal so passiert. Kein Schmus. Ich habe eindeutig ein Kommunikationsproblem mit dieser Berufsgruppe. So, und jetzt stellt Euch mal vor, wie das so abläuft, wenn ich in einem fremden Land zum Frisör gehen. In einem Land, wo die Frisöre und ich noch nicht mal die selbe Muttersprache sprechen. - Richtig: Absolutes Chaos.

Ich denke zwar, dass ich nach 5 1/2 Jahren in diesem Land mich schon ganz gut verständlich machen kann, jedoch scheinen das die Frisöre hier anders zu sehen. Ich habe immer den Eindruck, dass die irgendwie geistig abschalten, sobald sie merken, dass ich nicht aus den USA komme. Von dem Moment an kann ich dann sagen, was ich will. Irgendwie hören sie mir nicht mehr zu und schneiden munter darauf los.

Ich glaube allerdings nicht, dass es an meinem schlechten Englisch liegt. Immerhin schaffe ich es mit dem Englisch mich übers Telefon nach Steuervergünstigungen zu erkundigen oder auch meine Dissertation zu schreiben. Aber irgendwie scheinen Frisöre in dem Glauben zu leben, dass ausländische Studenten in der sozialen Hackordnung weit unter Frisören liegen, so dass sie nicht mehr zuhören müssten.

Mit anderen Worten: Es ist reine Glückssache, ob mein Haarschnitt hinterher meinen Anweisungen entspricht oder nicht. Ich bin mir z.B. ziemlich sicher, dass ich gestern mit keinem Wort Stufen (layers) erwähnt habe, als ich beschrieben habe, wie ich gerne meine Haare hätte. Trotzdem sind meine Deckhaare eine Handbreit kürzer als die Haare darunter. Mir ist auch nicht ganz klar, warum meine rechte Seite ungefähr einen Zentimeter länger ist als meine linke Seite. Und wieso die gute Frau mir ohne meine Zustimmung meinen Pony geschnitten hat, ist mir auch ein absolutes Rätsel. Aaaaaaahhhhhhhhhhhhh!

Die Moral von der Geschichte:
Sobald Ihr einen amerikanischen Frisör seht: Rennt um Euer Leben!!!

23.01.2007

A million pieces

Well, usually I do not write about my work or my students, but today, I just have to make an exception. Yesterday, classes started again and when I was just about to get ready for teaching, I got a new email.
One of my former students had remembered me and written me a message. He had stumbled across an old email I had sent him four (!) years ago.
I used to email my students their final grades and always included some nice words about how glad I was that I had them as my students and that I wished them all the best for the future.
Now, that he had graduated, he found that old email and just wanted to tell me how much he enjoyed my class. How sweet is that!!!
In addition to that, I picked up my evaluations from last semester and all of my students had written really nice things about me. What a great start into the new semester!

I am feeling so good - if I were feeling any better I would burst into a million pieces. :o)

21.01.2007

Was tun, wenn`s schneit?

Es schneit und schneit und schneit hier. Eigentlich sollte ich dieses Wetter nutzen, um schön zu Hause zu bleiben und etwas Arbeit geschafft zu bekommen. Was ich auch werde, aber da ich ja mittlerweile Internet-süchtig bin, muss ich ab und zu mal ein wenig im großen Netz rumstöbern. Und da bin ich auf diese Seite gestoßen, wo man ein Foto hochladen kann und dann sagen sie einem, mit welcher Berühmtheit man Ähnlichkeit hat. Da ich ja schon immer wusste, dass ich zum Star geboren bin (Nicht wirklich. Nur im Kindergarten durfte ich im Weihnachtsstück mal eine Schneeflocke spielen), musste ich das natürlich gleich mal machen. Also hier ist das Ergebnis:



Okay, the photo I used is not the best picture ever taken of me. But still, I am supposed to look like Katie Holmes??? I don`t see it. Is it the hair color or eyes? Maybe if I lost half of my weight. Maybe. I also tried some other pictures of me, but because of some strange reason, Katie Holmes always popped up.
And Michelle Chong??? Apparently, the program did not realize that I am not Asian. I am so not Asian at all. I know a specific friend of mine would like me a whole lot more, if I were, but no, that`s just not me. Sorry.
I also don`t see any resemblence to any of the other celebs, but it was fun to try this out. Now, back to work.

P.S.: If I really look like Katie Holmes, why don't I have a boyfriend like Tom Cruise??? Okay, I absolutely do not agree with this whole Scientology thing he is into and I also have to object his stance on post-partum depression. But after all, we are just talking looks here. So, where is my Tom?

19.01.2007

Mein Agent und ich

So, da soll ich also eine weitere Alltagsgeschichte schreiben und mir fällt nichts wirklich Interessantes ein, was wahrscheinlich daran liegt, dass der Alltag noch nicht ganz bei mir eingesetzt hat. Die Vorlesungen beginnen erst am Montag wieder. So lange gehe ich noch zu Vorbereitungstreffen, arbeite an meiner Studie und telefoniere stundenlang mit meiner Familie und Freunden.

Ich hab mir auch schon Gedanken gemacht, ob dieses Land wirklich alle Auslandsgespräche abhört. Das hört man ja immer mal wieder. Eigentlich finde ich es auch ganz gut, dass sie versuchen, ihr Land zu beschützen, aber ob das Abhören meiner Telefongespräche dazu beiträgt, wage ich schwer zu bezweifeln. Schließlich bin ich ja nur eine arme kleine Studentin, die nichts Böses im Sinn hat und auch keiner Fliege etwas antun könnte. Selbst Amerikanern nicht.

Falls sie es aber doch machen (das Abhören meiner Gespräche), haben die aber ganz schön was mit meiner Leitung zu tun. Da ich fast jeden Tag mit meinen Eltern oder meiner Oma telefoniere, kommt da `ne Menge Zeit zusammen. Damit sichere ich bestimmt irgendwo einem Agenten seinen Arbeitsplatz. Durch die Telefonate mit meiner Oma finanziert er sich dann noch einen kleinen Zweitwagen für seine Frau, eine Zahnspange für seinen Agentennachwuchs oder einen Skiurlaub mit seiner Familie in Colorado oder so. Den braucht er dann auch, denn meine Gespräche sind ja so ungefährlich, dass er sich beim Abhören wahrscheinlich immer halb zu Tode langweilt. Es sei denn, er hört auch gern zu, wenn meine Oma davon erzählt, dass ihr Urenkel sie am letzten Sonntag angelacht hat oder dass meine Tante beim Frisör war. Wenn man es ganz genau nimmt, sichere ich somit nicht nur einen amerikanischen Arbeitsplatz, sondern meine Tante trägt mit ihrem Frisörbesuch in Deutschland auch noch dazu bei, dass die Familie meines Agenten Geld ausgeben kann und es somit der amerikanischen Wirtschaft gut geht. (Hmmm, vielleicht doch ein wenig zu weit gedacht...)

Neeh ehrlich. Mein Agent sitzt da irgendwo in seinem kleinen Cubicle und tut den lieben langen Tag nichts anderes als meinen Gesprächen zu lauschen und dazu Notizen auf seinem Computer zu schreiben. Wenn er Glück hat, darf er auch ab und zu mal meinen Blog lesen. Huhu, Agent! :o)

Tja, mein armer kleiner Agent. Du hast dir bestimmt auch einen interessanteren Job vorgestellt als du anfingst für die Regierung zu arbeiten. Vielleicht hast du gedacht, du dürftest wie James Bond in einem schnellen Wagen mit einer hübschen Frau auf dem Beifahrersitz gefährliche Verbrecher jagen. Und vielleicht ist auch alles ganz gut nach Plan verlaufen...

... bis am zweiten Arbeitstag alle neuen Agenten einer Person zugeordnet wurden, die sie bespitzeln sollten. Du hast natürlich gehofft, jemanden zu bekommen, der ein international gesuchter Verbrecher mit lauter Mafiakontakten ist oder wenigstens eine gutaussehende verdeckte Agentin aus einem anderen Land, die vielleicht als Nebenjob noch einen Telefonservice mit kostenpflichtiger 0180 Nummer betreibt.

Ich kann mir richtig die Entäuschung vorstellen, die dir ins Gesicht geschrieben stand, als ausgerechnet ich dir dann zugeordnet wurde, eine unscheinbare Studentin ohne Geld, ohne Auto, ohne polizeiliche Vorstrafen.

„Naja,“ magst du gedacht haben, „wenigstens ist sie Deutsche. Die sind ja bekanntlich alle böse.“ Und in dir flammte ein letzter winziger Hoffnungsfunken auf. Vielleicht würdest du es deiner Schwiegermutter doch noch heimzahlen. Sie hatte immer behauptet, dass Agent sein ein langweiliger Schreibtischjob ohne Perspektive sei und deine Frau besser den reichen Computerexperten hätte heiraten sollen.

Doch dann klingelte bei mir plötzlich das Telefon und vom anderen Ende des Hörers schallte es:

„Guten Morgen, meine süße kleine Nici-Maus. Hier ist deine Mami. Hast du gut geschlafen?“

Und genau in diesem Moment fingst du an, auszurechenen, wie viele Stunden es noch dauern würde bis mein Visum auslaufen und du von diesem Job erlöst werden würdest.

Tja, ich kann mir vorstellen: Agent sein ist nicht leicht. Ich hoffe, Du und Deine Familie hattet wenigstens Spaß beim Skiurlaub in Colorado.

Und ihr, liebe Blog-Leser, tut meinem Agenten und mir doch bitte einen Gefallen und hinterlasst einen Kommentar in meinem Blog. Heute hat nämlich meine

ALLERERSTE DE-LURKING WOCHE

angefangen. Yeahy!

Auch im Namen meines Agenten, der auf diesem Foto nicht erkannt werden will, freue ich mich schon jetzt riesig auf eure Kommentare!



* The de-lurking button was created by this blogger.

17.01.2007

Winter in Wisconsin

Ist es ein Zufall, dass Winter und Wisconsin mit derselben Buchstabenkombination beginnen? - Ich glaube nicht.

Ich war wieder aus Deutschland zurück und hatte es noch gerade geschafft, die nötigsten Lebensmittel einzukaufen, da fing es an zu schneien.... und hörte erst 2 Tage später wieder auf. Und da sah es dann so aus:


(Man beachte nicht nur die Massen auf dem Dach, sondern auch auf meinen Fensterbänken unten.)

Schnee ist ja eigentlich ganz schön, aber wenn man vergessen hat, Wasser einzukaufen (das Leitungswasser hat hier weiße Flöckchen - fragt mich nicht wovon) und das Auto einem vor ein paar Wochen weggestorben ist, wird man den Schnee ziemlich schnell wieder leid. Und trotzdem! Bei einem blauen Himmel wie diesem bei -14 Grad Celsius, schleppe ich auch 2 Gallonen Wasser (9.46 l) einen Kilometer weit nach Hause.




Hier ein Blick über die "Terrace" beim Campus:

Der See ist noch nicht ganz zugefroren, aber wir arbeiten noch daran.

Außerdem muss ich noch erwähnen, dass ich mich super-super-superdoll gefreut habe, weil mein Blog zum allerallerallerersten Mal bei einem anderen Blog in der Blogroll erschienen ist. Yeahy!!! Freu! Danke, A-Heldin vom Sistaweb. Ihr solltet Ihren Blog unbedingt auch mal auschecken, denn er ist echt supercool.

Und bitte nicht vergessen: In 2 Tagen ist es soweit! Vom 19.-26. Januar findet meine ganz persönliche De-Lurking Week statt. (Eine Woche später als die offizielle delurking week, da in der Woche bei und dann auch das Semester los geht.) Also in der Zeit bitte alle wie wild Kommentare hinterlassen. Ich verspreche im Gegenzug auch ganz viele neue Einträge zu schreiben, damit ihr auch was zum kommentieren habt. Freu mich schon darauf zu sehen, wer die 3 Leute sind, die meinen Blog regelmäßig lesen. :o)

14.01.2007

wieder da

Bin wieder gut in Madison angekommen. Wer hätte das gedacht!?!
Als mein Flieger in Madison gelandet ist, dachte ich schon, ich hätte meine Reise gut überstanden, aber da war ich noch nicht meinem Kamikaze-Taxifahrer begegnet. Der Typ ist hier mit konstanten 50 miles durch die 25 Meilenzone in der Innenstadt gebrettert. Und wer braucht schon einen Blinker, wenn man die Fahrspur wechseln will? Ich sag es Euch, in den Blicken der anderen Verkehrsteilnehmer stand die Todesangst geschrieben. An seinem Akzent konnte ich erkennen, dass mein Fahrer wohl nicht hier aufgewachsen ist, und sein Fahrstil bestätigte, dass er aus einer Kultur stammte, in der rote Ampeln wohl doch nur optional gelten. Nach ein paar angsterfüllten Minuten bin ich dann aber doch in meinem Apartment angekommen.

Nun heißt es also aufräumen, putzen und mich auf das neue Semester vorbereiten. Wie schon im letzten Semester beschrieben, stellt das Aufräumen in meiner Wohnung einen Kampf gegen die Gesetze der Physik dar. Zum Glück haben mich meine Freunde in Deutschland (Hallo Dominik und Jutta!!!) über Weihnachen in die hohe Kunst des Aufräumens nach Feng Shui eingeführt (zu Deutsch: Wegwerfen, was nicht gebraucht wird). Deshalb werd ich jetzt erst einmal meinen Weihnachtsbaum abbauen und dann sollt Ihr mal sehen, wie hier das Shi nur so durch meine Wohnung fließen wird. Schließlich kann ich für meine Doktorstudie in diesem Semester gar nicht genug positive Energie sammeln. Wünscht mir Glück!

04.01.2007

My very own delurking week


My very own de-lurkign week will be Jan. 19th-26th, 2007.

The official de-lurkign week created by Paper Napkin takes place a week earlier, but because of Christmas break etc. mine will be a little later. So pleeeeeease de-lurk during this week and show me that I have more than just 3 readers!!!If you want to find out more about lurking and de-lurking check out this or this.

This is where I found the neat de-lurking buttons.


AUF DEUTSCH:

Vom 19.-26. Januar 2007 findet meine eigene de-lurking Woche statt oder zu Deutsch, die Ich-Zeig-Mich-Dir Woche (in der Ihr einen Kommentar auf meiner Blogseite hinterlassen sollt).

Die richtige de-lurking Woche, die von Paper Napkin erfunden wurde, findet eigentlich etwas früher statt, aber wegen den Weihnachtsferien etc. wird meine etwas später sein. Also büüüüüüütte de-lurkt alle während dieser Woche und beweist mir, dass ich mehr als nur 3 Leser habe.Falls Ihr mehr darüber erfahren wollt, was lurking und de-lurking ist, lest doch einfach dies hier oder das hier.