Kaum hab ich meinen Blog in "An einem warmen Sommermorgen..." umbenannt, da berichte ich in meinem ersten Post über einen Schneesturm. Naja, das Leben ist halt voller Gegensätze.
Wer hätte gedacht, dass Schneestürme so gefährlich sein können? Früher dachte ich immer, ein Blizzard wäre eine Art Eis mit M&Ms oder Schokolade, das man in einem schottisch-amerikanischen Fast Food Restaurant kaufen kann. Letzte Woche wurde ich allerdings eines Besseren belehrt. Das Eis heißt eigentlich Flurry und ein Schneesturm macht auch nicht wirklich so viel Spaß wie so ein Eis zu schlecken.
Für meinen neuen Job muss ich jeden Tag ca. 82 Meilen pendeln. Hin und her! Eigentlich macht mir die Fahrerei nichts aus, denn ich habe immer ein paar Hörbücher und meine Lieblings-CDs im Handschuhfach, aber genau in diesem Winter spielt das Wetter natürlich verrückt. Letzte Woche war es dann so weit: Ein Schneesturm wurde angekündigt. Da bin ich sicherheitshalber mal lieber gleich an meiner Arbeitsstätte geblieben. Weil aber am nächsten Tag das Wetter nicht mehr ganz so schlimm aussah, beschloss ich nach Hause zu fahren.
Böser Fehler. Ganz böser Fehler.
Wie ich feststellen musste, wurde die Autobahn weder geschoben noch gestreut, sobald man aus den Vororten kam. Wenn man aber schon mal so weit auf der Autobahn gefahren war, gab es allerdings auch keine richtige Wendemöglichkeit mehr, denn die Ausfahrten waren ja auch nicht geschoben. Also hieß es von da ab im Schneckentempo weiter.
In so einem richtigen Schneesturm fühlt sich der Schnee nicht mehr weich und locker an, sondern als ob jemand mit Glas wirft. Außerdem friert der Schnee an ALLEM fest worauf er trifft, d.h. also schon nach wenigen Minuten konnte man kaum noch aus den Scheiben sehen, weil sie ganz zugefroren waren. Nur die Windschutzscheibe bot noch ein wenig Sicht, weil mein Scheibenwischer, der mittlerweile auch dick eingefroren war, wenigstens noch ein bisschen die Scheibe vom Eis befreite.
Also heftete ich mich an die Fersen von einem dicken LKW und zuckelte im Schritttempo meine 82 Meilen nach Hause. Zwischendurch gab es ab und zu mal ein richtiges White Out, d.h. der Sturm wurde so schlimm, dass man noch nicht mal die Rücklichter des Vordermannes sehen konnte und man besser daran tat, stehen zu bleiben. Sobald es dann wieder etwas besser ging, wagten ein paar leichtsinnige Autofahrer mutige Überholmanöver auf der vereisten und verschneiten Autobahn und man konnte sie 100m weiter im Graben wiederfinden.
Trotzdem bin ich irgendwie doch wieder zu Hause angekommen. Also liebe Leser, falls es bei Euch mal einen Schneesturm gibt, fahrt niemals mit dem Auto. Geht lieber einen leckeres Eis in einem Fast Food Restaurant essen.